US-Eröffnung: Gewinne nach leicht negativem Start
New York – Der US-Aktienmarkt hat am Dienstag nach leicht schwächerem Start Gewinne verzeichnet. Der Auftrieb ging vor allem von der Technologiebranche aus und ergriff dann auch die Standardwerte. Die Börsianer blieben trotzdem vorsichtig und verwiesen auf die weiterhin hohe Unsicherheit aufgrund der Krisenherde im Nahen Osten und in Japan, die die positive Stimmung am Markt jederzeit wieder zum Kippen bringen könnte. Zudem hätten die Konjunkturdaten im Grunde keine bedeutenden Impulse geliefert.
Im frühen Handel legte der US-Leitindex Dow Jones Industrial um 0,31 Prozent auf 12.235,31 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P-500-Index gewann 0,16 Prozent und stieg auf 1.312,33 Punkte. Für den Nasdaq Composite ging es um 0,46 Prozent nach oben auf 2.743,31 Zähler. Der Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 0,50 Prozent vor auf 2.314,65 Punkte.
«Der Markt hat sich trotz der Ereignisse im bisherigen Jahresverlauf ganz gut geschlagen», resümierte ein Marktteilnehmer. Er hatte eigentlich erwartet, dass viele Portfoliomanager vor dem Quartalsende erst einmal die Füsse stillhalten werden, da vor allem der Blick Richtung Japan beunruhigend bleibt, denn der japanische Ministerpräsident Naoto Kan hat die Lage im havarierten Atomkraftwerk Fukushima inzwischen als «unvorhersehbar» bezeichnet. Im Boden war zuvor hochgiftiges radioaktives Plutonium entdeckt worden.
Die Konjunkturdaten aus den USA zeichneten ein uneinheitliches Bild: So sanken die Hauspreise im Januar nicht so stark wie erwartet, das Verbrauchervertrauen im März dagegen trübte sich ein. Hier hatten einige Experten allerdings noch grössere Eintrübungen erwartet.
Mit minus 0,46 Prozent auf 19, 66 US-Dollar notierten die Aktien von General Electric (GE), nachdem der Mischkonzern eine Übernahme angekündigt hatte. Die Tochter GE Energy übernimmt für etwa 3,2 Milliarden Dollar rund 90 Prozent an Converteam, einem Anbieter elektrischer Antriebs- und Automatisierungslösungen. Die Travelers-Titel reagierten derweil nicht auf eine Abstufung von Goldman Sachs von «Neutral» auf «Sell» und legten um marktkonforme 0,24 Prozent auf 59,05 Dollar zu.
Die Anteilsscheine der Baumarktkette Home Depot, die tags zuvor noch Schlusslicht im Dow Jones gewesen waren, stiegen deutlich. Sie gewannen an der Index-Spitze nun 3,11 Prozent auf 37,79 Dollar und machten damit ihre Verluste vom Montag mehr als wett. Der Konzern hatte nach Börsenschluss angekündigt, in einem beschleunigten Verfahren für eine Milliarde Dollar Aktien zurückkaufen zu wollen. Zudem hatte er seine Jahresziele für 2011 bestätigt.
Entgegen den Erwartungen legten zudem auch die Papiere von Halliburton zu und gewannen 1,44 Prozent auf 48,59 Dollar. Der Ölfeldausrüster hatte am Vorabend nach Börsenschluss seine Gewinnerwartung für das erste Quartal gesenkt. Als Begründung wurden die schwelenden Konflikte im Nahen Osten genannt, aber auch wetterbedingte Beeinträchtigungen in Nordamerika und Australien. (awp/mc/ps)
id=5]