US-Eröffnung: Gewinne – Neuer EU-Krisenfonds stützt
New York – Nach einem verhaltenen Auftakt haben sich die US-Börsen am Montag ins Plus vorgekämpft. Marktexperten verwiesen auf die Einigung der Euroländer auf einen neuen Krisenfonds für marode Mitglieder sowie die Stärke rohstoffsensibler Aktien als Kursstütze. Gut eine Stunde nach dem Handelsstart notierte der US-Leitindex Dow Jones Industrial 0,48 Prozent höher bei 12.061,43 Punkten. Er setzte sich damit weiter von der psychologisch wichtigen und in der vergangenen Woche umkämpften 12.000-Punkte-Marke ab. Der breit gefasste S&P-500-Index gewann 0,33 Prozent auf 1.275,69 Punkte.
An der Technologiebörse Nasdaq ging es für den Composite Index um 0,20 Prozent auf 2.621,78 Punkte bergauf und der Nasdaq 100 rückte um 0,19 Prozent auf 2.197,20 Punkte vor.
Im Ölsektor gehörten die Papiere von ExxonMobil mit plus 0,71 Prozent auf 79,58 US-Dollar zu den besten Werten im Dow. Chevron hielten sich mit Gewinnen von 0,57 Prozent auf 99,73 Dollar in etwa marktkonform.
Die Aktien von Boeing verloren indes 0,19 Prozent auf 74,02 Dollar vergleichsweise viel, obwohl der Flugzeugbauer einen Auftrag für sechs Langstreckenmaschinen aus dem Emirat Katar erhalten hatte. Die Flugzeuge vom Typ Boeing 777-300ER haben nach Preisliste einen Wert von 1,7 Milliarden Dollar. Zudem winken dem Unternehmen für sein neues Flaggschiff 747-8 Intercontinental Aufträge in Milliardenhöhe. Zwei Kunden unterzeichneten laut Boeing feste Bestellungen und Vorverträge für 17 Exemplare des Passagierflugzeugs.
Eine negative Sektorstudie sorgte für Abschläge bei den Finanzwerten. Die Citigroup hatte die Kursziele von Bank of America, Goldman Sachs und Morgan Stanley gesenkt. Sie rechnet damit, dass die Erträge im FICC-Geschäft (Anleihen, Währungen und Rohstoffe) im zweiten Jahresviertel um 30 Prozent im Quartalsvergleich sinken dürften. Das Geschäft mit Wertpapieren dürfte für die US-Unternehmen im Quartalsvergleich um 15 Prozent zurückgegangen sein. Entsprechend gaben die Titel der drei US-Banken etwas nach.
Das wertvolle Patent-Arsenal des gescheiterten Telekom-Ausrüsters Nortel Networks zieht indes laut einem Pressebericht auch Apple und den weltgrössten Chipkonzern Intel als Bieter an, wie das «Wall Street Journal» am Wochenende unter Berufung auf informierte Personen berichtete. Damit bekäme der einzige bisher bekannte Bieter Google starke Rivalen. Das Nortel-Paket gilt als eine Schatztruhe. Bei den rund 6.000 Patenten und Patentanträgen geht es um wichtige Technologien für Mobilfunk und WLAN, aber auch für Internet-Suche oder Online-Netzwerke. Einige Patente betreffen auch den nächsten schnellen Datenfunk-Standard LTE.
Für die Apple-Titel ging es um 1,77 Prozent auf 314,72 Dollar bergab – hier belastete die ebenfalls vom «Wall Street Journal» stammende Nachricht, dass der jüngste Google-Zukauf bei Online-Werbung amerikanische Wettbewerbshüter auf den Plan rufe. Das US-Justizministerium werde die Übernahme des Spezialisten für grafische Onlinewerbung Admeld unter die Lupe nehmen, heisst es. Der Deal hat nach Informationen der Zeitung ein Volumen von rund 400 Millionen Dollar, womit es die sechstgrösste Übernahme in der Google-Firmengeschichte wäre. Die Google-Papiere fielen um 0,60 Prozent auf 482,09 Dollar zurück, wogegen die Anteilsscheine von Intel um 0,57 Prozent auf 21,32 Dollar zulegten (awp/mc/ps)