New York – Die US-Börsen haben am Dienstag zu einem neuerlichen Erholungsversuch angesetzt. Der Dow Jones Industrial gewann 0,98 Prozent auf 10.960,72 Punkte. Am Vortag hatte er zeitweise rund 1,88 Prozent gutgemacht, dann aber nur ein schmales Plus von 0,34 Prozent über die Schlussglocke retten können.
Trotz des Kursaufschlags am Dienstag notierte der Dow noch immer rund vier Prozent unter seinem Stand zum Handelsschluss vom vergangenen Mittwoch.
Der breiter gefasste S&P 500 stieg am Nachmittag um 0,92 Prozent auf 1.134,15 Punkte. An der der Technologiebörse Nasdaq legte der Auswahlindex Nasdaq 100 um 1,53 Prozent auf 2.076,03 Punkte zu, für den Composite-Index ging es um 1,40 Prozent auf 2.378,25 Punkte nach oben.
Für Rückenwind sorgte Börsianern zufolge wie schon am Vortag vor allem die Hoffnung auf neue Unterstützungsmassnahmen der US-Notenbank. Von der Rede des Fed-Chefs Ben Bernanke am Freitag auf dem Notenbanktreffen in Jackson Hole erhoffen sich Anleger eine weitere Runde geldpolitischer Lockerung («QE3»). An gleicher Stelle hatte er bereits das «QE2» angekündigt. Zudem deutete ein Rücksetzer des Goldpreises auf eine etwas sinkende Risikoscheu hin. Das Edelmetall war am Morgen noch erstmals über die Marke von 1.900 US-Dollar je Feinunze geklettert, war dann aber deutlich unter die Marke von 1.870 Dollar gefallen, um zuletzt wieder etwas zuzulegen.
Einige Börsianer betonten darüber hinaus, dass die von der US-Einlagensicherung FDIC geführte Liste der US-Problembanken angeblich erstmals seit 2006 wieder kürzer geworden sei. In Grenzen gehalten wurde das Kursplus Marktteilnehmern zufolge auch von Aussagen des ehemaligen Fed-Chefs Alan Greenspan. Dieser habe gesagt, dass der Euro zusammenbrechen werde.
Die Aktien der Bank of America mussten wie schon am Vortag herbe Kursverluste hinnehmen. Sie verbilligten sich um 3,12 Prozent auf 6,22 Dollar. Börsianer führten dies auf die Sorge zurück, dass die Bank eine Kapitalerhöhung benötigen könnte, um Milliardenverluste aus dem Immobiliengeschäft auszugleichen. Einige Marktteilnehmer verwiesen auf Aussagen eines ehemaligen angesehenen Analysten, demzufolge das Geldhaus 200 Milliarden Dollar brauchen könnte.
Etwas erholt zeigten sich Goldman Sachs mit plus 0,55 Prozent auf 107,10 Dollar. Am Vortag hatten die Titel der US-Bank noch mehr als viereinhalb Prozent eingebüsst. Dies hatten Experten darauf zurückgeführt, dass Bankchef Lloyd Blankfein einem Medienbericht zufolge einen renommierten Strafverteidiger angeheuert hat.
Gefragt waren die Aktien von Alcoa und ExxonMobil , die damit dem positiven Rohstofftrend folgten. Für die Alcoa-Aktien ging es um 1,69 Prozent auf 11,42 Dollar nach oben, Exxon-Papiere gewannen 2,08 Prozent auf 71,64 Dollar. (awp/mc/pg)