New York – Die Standardwerte-Indizes an der Wall Street haben am Donnerstag nach der Einigung über ein neues Sparprogramm für Griechenland leicht nachgegeben. Wenig Beachtung fanden zudem die heimischen Konjunkturdaten. Der Dow Jones Industrial sank um 0,12 Prozent auf 12.868,13 Punkte, nachdem er zeitweise noch sein Hoch seit Mai 2008 etwas weiter ausgebaut hatte. Der S&P 500 gab um 0,17 Prozent auf 1.347,73 Punkte nach.
An der Technologiebörse Nasdaq sank der Composite-Index um 0,06 Prozent auf 2.914,12 Punkte. Der Nasdaq 100 gewann dagegen 0,21 Prozent auf 2.551,03 Punkte und baute sein Elfjahreshoch weiter aus.
Griechenlands Ministerpräsident Lucas Papademos bestätigte die Einigung der Parteispitzen auf das neue Sparprogramm. Die Verhandlungen seien erfolgreich abgeschlossen worden, hiess es von einer Sprecherin des Regierungschefs. Die US-Konjunkturdaten waren gemischt ausgefallen: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche waren entgegen den Markterwartungen erneut gesunken. Die Lagerbestände der Unternehmen im Dezember waren dagegen stärker als erwartet gestiegen.
Im Dow waren die Aktien von Cisco Systems Schlusslicht mit minus 2,15 Prozent auf 19,99 US-Dollar und litten damit Börsianern zufolge vor allem unter Gewinnmitnahmen. Der weltgrösste Netzwerk-Ausrüster hatte wieder eine kräftige Nachfrage nach seiner Technik verzeichnet und im zweiten Geschäftsquartal zwischen November und Januar seinen Umsatz um 11 Prozent auf 11,5 Milliarden Dollar gesteigert. Der Gewinn war sogar dank eingedämmter Kosten um 44 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar gestiegen.
Unter den kleineren Einzelwerten stachen insbesondere Groupon ins Auge, die um 11,33 Prozent auf 21,80 Dollar einbrachen. Die mit viel Vorschusslorbeeren an die Börse gegangene Rabatt-Website schreibt weiterhin tiefrote Zahlen. Im Gesamtjahr war angesichts hoher Kosten ein Verlust in dreistelliger Millionenhöhe angefallen. Selbst im Schlussquartal, für das Analysten mit einem Gewinn gerechnet hatten, hatte Groupon 43 Millionen Dollar verloren. Es war der erste Quartalsbericht, seit Groupon an die Börse gegangen ist.
Die Visa-Papiere dagegen legten nach Zahlenvorlage um 4,25 Prozent auf 112,97 Dollar zu. Die Geschäfte bei den Kreditkarten-Anbietern laufen glänzend. Nach Mastercard und American Express hatte auch der Marktführer von der gestiegenen Kauflust seiner Kunden profitiert und im ersten Geschäftsquartal, das bis Ende Dezember lief, 16 Prozent mehr verdient als im Vorjahreszeitraum.
Oracle hat den Aktionären für die auf Personalmanagement-Software spezialisierte Taleo Corporation ein Übernahmeangebot von rund 1,9 Milliarden Dollar gemacht. Taleo-Aktien sprangen um knapp 17 Prozent nach oben.
Die News Corp-Titel büssten etwas mehr als zwei Prozent ein. Der Abhörskandal bei der britischen Zeitung «News of the World» kostet Medienmogul Rupert Murdoch weiterhin richtig Geld. Alleine im zweiten Geschäftsquartal hatte das Unternehmen eine Belastung von 87 Millionen Dollar verdauen müssen. (awp/mc/upd/ps)