US-Eröffnung: Kräftige Gewinne
New York – Eine gemeinsame Aktion der Notenbanken am Geldmarkt hat den Aktienbörsen in New York am Mittwoch kräftige Kursgewinne beschert. Der Dow Jones Industrial sprang in der ersten Stunde um 3,68 Prozent auf 11.980,37 Punkte nach oben. Der breiter gefasste S&P 500 legte um 3,65 Prozent auf 1.238,77 Punkte zu. Damit setzten die Standardwerte ihre zum Wochenbeginn gestartete Erholungsrally fort: So summiert sich das Plus im Dow Jones inzwischen auf knapp 750 Punkte. Am Freitag hatte der Index noch den vierten Tag in Folge tiefer geschlossen.
Am Mittwoch legten auch die Aktien an der technologielastigen Nasdaq-Börse deutlich zu: Der Composite Index kletterte zuletzt um 3,57 Prozent auf 2.605,21 Punkte nach oben, der Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 3,47 Prozent auf 2.288,11 Punkte.
Börsianer feierten die konzertierte Aktion der Notenbanken, da sie den zuletzt in Finanznöte geratenen Geschäftsbanken eine Atempause verschaffen sollte. Mit der Massnahme werde die Liquidität erhöht, um einen möglichen Engpass zu verhindern, sagte die Helaba-Expertin Claudia Windt der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Auch die ADP-Arbeitsmarktdaten aus den USA hellten mit einem überraschend deutlichen Anstieg der Beschäftigung im Privatsektor die Stimmung auf. Volkswirte hatten nur ein kleineres Plus erwartet. Zuvor hatte schon die chinesische Notenbank mit der Senkung der Bankeinlageanforderungen einen positiven Impuls für die Börsen geliefert.
Bankaktien rückten auf den Kauflisten der Investoren im Kielwasser der Notenbankaktionen ganz nach oben – das Branchenbarometer KBW Bank Index kletterte um kräftige 4,66 Prozent nach oben. Zuletzt war das Misstrauen der Banken untereinander wieder gewachsen und sie hatten immer mehr Geld bei Notenbanken wie der EZB geparkt, statt es sich gegenseitig zu leihen. Nun griffen die Währungshüter in einer abgestimmten Aktion am Geldmarkt ein, um mehr flüssige Mittel für das weltweite Finanzsystem bereitzustellen. Das Ziel sei, Spannungen an den Märkten abzubauen, hiess es bei der EZB. Die US-Banken trotzten daraufhin dem negativen Impuls durch die Ratingabstufungen durch Standard & Poor’s am Vorabend. An der Dow-Spitze preschten die Aktien von JPMorgan um 6,65 Prozent nach oben auf 30,46 US-Dollar.
Neben den Finanzwerten rückten auch Elektroniktitel in den Fokus, sagten Händler. Die Anteile am kanadische Blackberry-Hersteller Research In Motion (RIM) gewannen 2,94 Prozent auf 17,88 Dollar. Seagate legten um 3,26 Prozent auf 17,12 Dollar zu. Der Festplattenhersteller sei von der Flut in Thailand weniger betroffen war als von Analysten befürchtet, hiess es am Markt. (awp/mc/pg)
