US-Eröffnung: Kaum verändert – keine Störfeuer von Bernanke
New York – Die Aktienindizes in New York sind im frühen Handel am Mittwoch um ihre Vortagsniveaus gependelt. Der Dow Jones Industrial stand rund anderthalb Stunden mit 0,09 Prozent im Plus bei 12.243,56 Punkten. Am Vortag hatte der US-Leitindex auf dem höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren geschlossen. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es zuletzt um 0,11 Prozent runter auf 1.323,11 Punkte.
An der Nasdaq verharrte der Composite Index bei 2.796,96 Punkte nahe dem Vortagesschluss, der Nasdaq 100 gewann 0,07 Prozent auf 2.365,19 Punkte. Am Vorabend hatte der technologielastige Auswahlindex auf einem Zehnjahreshoch geschlossen.
Die Anhörung von Ben Bernanke vor dem Haushaltsausschuss des Kongresses habe zunächst keine Störfeuer gebracht, sagten Börsianer. Der US-Notenbankchef steht aktuell zu den Themen Konjunktur, Arbeitsmarkt und Staatshaushalt Rede und Antwort. Investoren hatten sich dennoch etwas zurückgezogen und der Markt nutze die abwartende Haltung wegen der Rede des US-Notenbankchefs für eine Atempause. Ohnehin fehlten die neuen Impulse durch frische Konjunkturdaten und entsprechend konzentrierten sich die Börsianer auf Zahlen aus der Berichtssaison in den USA. Die im Dow gelisteten Konzerne Coca-Cola und Walt Disney haben bereits ihre Bilanzen vorgelegt, nach Börsenschluss werden Cisco Systems aus dem Technologiesektor erwartet.
Grösster Gewinner im Dow sind nach Zahlen die Aktien von Walt Disney mit plus 6,12 Prozent auf 43,70 US-Dollar. Der weltgrösste Medienkonzern hat im ersten Geschäftsquartal 54 Prozent mehr verdient als im Vorjahreszeitraum. Fast die Hälfte des Umsatzes ging dabei auf das Konto der Fernsehkanäle, aber auch in die krisengeplagten Freizeitparks kehren allmählich die Gäste zurück und die Filmsparte bewies ein ums andere Mal ihr Gespür für Kassenschlager. Börsianer und Analysten werteten die Bilanz gleichermassen positiv: die Credit Suisse erhöhte das Kursziel von 39 auf 48 Dollar, die UBS hob ihr Ziel nach den «in allen Bereichen besseren Ergebnissen» auf 42 Dollar.
Coca-Cola verteuerten sich ebenfalls nach Zahlen um 1,48 Prozent auf 63,80 Dollar. Der Getränkekonzern hat im Schlussquartal seinen Gewinn gesteigert und damit die Marktprognosen erfüllt. Der Umsatz fiel laut Händlern danke des guten Nordamerika-Geschäfts besser als erwartet aus.
Indes sind die Aktien des New Yorker Börsenbetreibers NYSE Euronext mit einem Plus von 5,12 Prozent auf 35,12 Dollar vom Handel ausgesetzt worden. In Deutschland wurden gleichzeitig die Aktien von Deutsche Börse ausgesetzt. Zuvor hatte es am Markt Spekulationen um laufende Fusionsgespräche zwischen den Börsenbetreibern gegeben. Auch die Bernecker-Publikation «Der Aktionärsbrief» hatte in seiner aktuellen Ausgabe über Gerüchte um eine «eine Fusion unter Gleichen zwischen der Deutschen Börse und der Nyse Euronext» berichtet. Dem Börsenbrief zufolge sollen sich die Gespräche bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befinden. (awp/mc/ps)