US-Eröffnung: Gute Apple-Zahlen stützen

US-Eröffnung: Gute Apple-Zahlen stützen

New York – Nach dem starken Vortag hat die Wall Street zur Wochenmitte bislang keinen klaren Trend gezeigt. Einer freundlichen Eröffnung nach guten Apple-Zahlen folgte am Mittwoch noch im frühen Handel teilweise der Dreh ins Minus. Dabei büsste der US-Leitindex Dow Jones Industrial in der ersten Handelsstunde 0,11 Prozent auf 12.573,04 Punkte ein.

Der breiter gefasste S&P 500 rückte um 0,03 Prozent auf 1.327,15 Punkte vor. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der Auswahlindex Nasdaq 100 0,04 Prozent auf 2.397,23 Punkte. Der marktbreitere Composite-Index gab um 0,19 Prozent auf 2.821,18 Punkte nach.

Schwache Konsumtitel und Papiere aus der Gesundheitsbranche hätten die positiven Impulse von Apple ausgebremst, sagten Marktteilnehmer. Derweil geht das Pokern in der US-Schuldenkrise weiter. Während Präsident Barack Obama vorsichtige Hoffnung auf eine Einigung äusserte, setzen die Republikaner im Parlament demonstrativ auf Kompromisslosigkeit. Sie verabschiedeten in der Abgeordnetenkammer einen Gesetzentwurf, gegen den Obama bereits ein Veto angekündigt hatte. Der Entwurf wurde am Dienstagabend (Ortszeit) mit 234 gegen 190 Stimmen in der mehrheitlich republikanischen Kammer verabschiedet. Er hat wegen seinen radikalen Einsparungen im Sozialbereich aber keine Chance im mehrheitlich demokratischen Senat. Ausserdem kritisiert das Regierungslager einen Verfassungszusatz in dem Entwurf, wonach künftige Haushalte immer ausgeglichen sein müssen.

Apple-Aktien sprangen um 3,12 Prozent an und waren damit zweitbester Wert im Nasdaq 100. Der «iPhone»- und `iPad»-Erfinder hatte nach Handelsschluss in New York über ein bärenstarkes drittes Quartal deutlich über den Analystenschätzungen berichtet. Nomura-Analyst Stuart Jeffrey blieb zwar bei der Anlageempfehlung «Neutral», betonte aber die wachsende Dominanz von Apple bei Smartphones. Bei den internetfähigen Mobiltelefonen und Tablet-Computern habe der Konzern nun einen Marktanteil von 26 Prozent. Analyst Uche Orji von UBS betonte indes die positiven Implikationen der guten Entwicklung bei Apple für Halbleiterunternehmen wie Broadcom oder Skyworks , aber auch für Intel wegen der lebhaften Nachfrage nach anspruchsvolleren Computern. Alle drei Aktien lagen im Plus, Skyworks sprangen um knapp 4 Prozent an.

Der Internet-Pionier Yahoo präsentierte sich dagegen nach enttäuschenden Zahlen 5,76 Prozent schwächer. Die Suchmaschine kämpft weiter mit einem schrumpfenden Geschäft und verweist dabei vor allem auf ein schlechteres Abschneiden bei grafischen Anzeigen, der sogenannten Display-Werbung. Gleichzeitig hatte Yahoo zwar die Kosten senken können, diese Bemühungen reichten den Anlegern aber nicht. Zudem hatte Yahoo die Analystenschätzungen verfehlt. Barclays senkte das Kursziel von 19 auf 18 Dollar.

Im Leitindex rutschten die Anteile des Mischkonzerns United Technologies trotz einer erneuten Erhöhung der Prognosen für 2011 nach dem überraschend starken Gewinnsprung im zweiten Quartal um 2,49 Prozent ab. Der Hersteller von Otis-Aufzügen und Pratt-&-Whitney-Triebwerkenhatte auch dank des guten Geschäfts mit Klimaanlagen in der Sparte Carrier die Prognosen der Analysten übertroffen. Anleger reagierten aber laut Börsianern negativ darauf, dass die Wahl von Boeing für die Ausrüstung des Mittelstreckenfliegers 737 mit neuen, sparsameren Triebwerken auf einen Wettbewerber gefallen war. Bester Dow-Wert waren die zuletzt stark unter Druck stehenden Papiere von Bank of America mit plus 3,55 Prozent, dicht gefolgt von Boeing.  (awp/mc/pg) 

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