New York – Die Sorgen um die Banken der Eurozone haben am Mittwoch auch die US-Börsen moderat belastet. Die italienische Unicredit hatte am Morgen Details zu ihrer geplanten Kapitalerhöhung bekannt gegeben und musste mit höheren Abschlägen als befürchtet um neue Anteilseigner werben. Daraufhin waren die Bankaktien Europas und auch die dortigen Aktienmärkte unter Druck geraten.
«Die Eurozone befindet sich in einem langwierigen Anpassungsprozess», sagte ein Händler in New York. Auch seitens US-Daten kam keine Unterstützung: Der Auftragseingang in der Industrie war im November etwas weniger als erwartet gestiegen. Allerdings waren die Vormonatszahlen leicht nach oben revidiert worden.
In der ersten Handelsstunde verlor der Dow Jones Industrial 0,31 Prozent auf 12.359,43 Punkte – tags zuvor hatte der US-Leitindex noch ein Fünfmonatshoch erklommen. Der breiter gefasste S&P 500 gab am Mittwoch um 0,52 Prozent auf 1.270,46 Punkte nach. An der Technologiebörse Nasdaq sank der Composite-Index um 0,61 Prozent auf 2.632,68 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 gab 0,39 Prozent auf 2.312,83 Punkte ab.
Wie in Europa gerieten auch an der Wall Street die Banken unter Druck, die am Dienstag zu den Favoriten der Anleger gehört hatten. So verbilligten sich Bank of America am Dow-Ende um 2,76 Prozent auf 5,64 US-Dollar und JPMorgan verloren 1,01 Prozent auf 34,38 Dollar.
Eine Prognosekürzung liess die Aktien von Acme Packet um rund 20 Prozent einbrechen. Wegen der Unsicherheit im nordamerikanischen Markt werde der bereinigte Gewinn je Aktie voraussichtlich nur noch zwischen 1,03 und 1,05 Dollar betragen statt der zuvor anvisierten 1,18 Dollar, teilte der Hersteller von Telekommunikationsequipment mit. Die Papiere von Tivo sprangen dagegen um 8,07 Prozent auf 9,64 Dollar hoch. Der Anbieter von Festplattenrecordern hatte einen Patentstreit mit AT&T beenden können und erhält von dem Telefonriesen mindestens 215 Millionen Dollar. AT&T-Titel legten um 0,33 Prozent auf 30,48 Dollar zu.
Die Aktien von Chevron büssten vergleichsweise moderate 0,51 Prozent auf 109,81 Dollar ein. Der US-Ölkonzern soll in Ecuador wegen Umweltschäden im dortigen Amazonas-Gebiet 18 Milliarden Dollar Schadensersatz zahlen. Das entsprechende Urteil einer ersten Instanz vom Februar war am Dienstag von einem Berufungsgericht bestätigt worden.
Stärker unter Druck gerieten Lockheed Martin , die nach einer negativen Studie 1,18 Prozent auf 81,05 Dollar abgaben. JPMorgan hatte die Aktie des Flugzeugbauers von «Overweight» auf «Neutral» heruntergestuft. Am Vortag war das Unternehmen Konkurrent Boeing bei einem Auftrag über rund 3,5 Milliarden Dollar unterlegen – dennoch hatten die Aktien mit 1,38 Prozent im Plus geschlossen. Für die Titel der Stahlkonzerne AK Steel und Steel Dynamics ging es dagegen nach einer Hochstufung durch Merrill Lynch um 1,40 und 1,00 Prozent nach oben. (awp/mc/pg)
(awp/mc/pg)