New York – Die Aktienindizes in New York sind am Montag angesichts der Katastrophe in Japan überwiegend etwas schwächer in die neue Woche gestartet. Der Dow Jones Industrial stand gegen Ende der ersten Handelsstunde mit 0,68 Prozent im Minus bei 11.962.66 Punkten. Am Freitag hatte der US-Leitindex trotz des verheerenden Erdbebens in Japan noch im Plus geschlossen. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es zum Wochenauftakt um 0,81 Prozent auf 1.293.74 Punkte nach unten. An der Technologiebörse Nasdaq gab der Composite Index 0,70 Prozent auf 2.696.53 Punkte ab, der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,56 Prozent auf 2.286.42 Punkte.
Börsianern zufolge fokussiert sich der Markt derzeit auf die Ereignisse in Japan. «Das Erdbeben und seine Folgen könnten sich negativ auf das gesamte weltwirtschaftliche Wachstum auswirken», sagte ein Marktexperte. Selbst eine globale Rezession schlossen einige Marktteilnehmer nicht gänzlich aus. Die Lage im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Eins spitzt sich unterdessen zu. Möglicherweise hat dort eine teilweise Kernschmelze im Reaktor 2 stattgefunden, wie die Betreiberfirma Tepco laut der Nachrichtenagentur Kyodo mitteilte. Ein erster Versuch, den Reaktor mit Meerwasser zu kühlen, war am Montag offenbar fehlgeschlagen. In Japan war der Leitindex Nikkei-225-Index am Morgen um mehr als 6 Prozent abgerutscht, und auch im europäischen Handel waren bis zuletzt Verluste zu verzeichnen.
Schwäche zeigten vor allem die Aktien aus dem Energiesektor. General Electric (GE) etwa fielen als schwächster Wert im Dow Jones um 2,21 Prozent auf 19,91 US-Dollar. Der Mischkonzern ist gemeinsam mit Hitachi an Nuklearprojekten in Japan beteiligt. Aber auch Aktien von US-Kraftwerksbetreibern kamen unter Druck. Entergy als zweitgrösser Atomstromproduzent der USA fielen um 4,08 Prozent auf 70,68 Dollar. Um knapp 15 Prozent brachen in New York zudem die Papiere des kanadischen Uran-Produzenten Cameco ein.
Titel von Versicherern standen ebenfalls im Fokus. Das Erdbeben in Japan wird nach Einschätzung der Ratingagentur Moody’s die Erst- und Rückversicherer schwer treffen. Moody’s nennt dabei unter anderen Unternehmen wie PartnerRe und Everest Re, ohne allerdings die erwarteten Verluste näher zu beziffern. Everest Re fielen um 0,85 Prozent auf 82,81 Dollar, PartnerRe lagen indes moderat mit 0,01 Prozent im Minus. Die Papiere der American International Group (AIG) gaben um 0,59 Prozent auf 37,13 Dollar nach.
Im Blick stand ferner die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway von Multi-Milliardär Warren Buffett, die für 9 Milliarden Dollar das Spezialchemieunternehmen Lubrizol übernehmen wird. Lubrizol-Papiere schnellten daraufhin um 27,06 Prozent auf 133,97 Dollar hoch. Die Titel von Berkshire lagen dagegen mit 1,38 Prozent im Minus, was am Markt auch auf mögliche Belastungen durch die Katastrophe in Japan zurückgeführt wurde.(awp/mc/ps)
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