New York – Die US-Börsen sind nach einem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende am Dienstag verhalten in den Handel gestartet. Lediglich der Leitindex Dow Jones schaffte es ins Plus. Insgesamt belasteten laut Börsianern schwache Zahlen die Stimmung, etwa von der Citigroup, sowie negative Nachrichten von Apple.
Die per saldo uninspirierenden Konjunkturdaten gaben ebenfalls keine positiven Impulse. Während sich die Stimmung des Verarbeitenden Gewerbes im Bundesstaat New York im Januar erneut aufgehellt hat, hat sich die Stimmung unter den Häuserbauern zum Jahresbeginn nicht verändert. Hier hatten Experten mit einer leichten Verbesserung gerechnet.
Der Dow Jones Industrial stieg in der ersten Handelsstunde um 0,38 Prozent auf 11.832,71 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit August 2008. Für den breiter gefassten S&P-500-Index ging es indes um 0,09 Prozent auf 1.292,08 Punkte nach unten. An der Technologiebörse Nasdaq sank der umfassende Composite Index um 0,17 Prozent auf 2.750,68 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,42 Prozent auf 2.313,75 Punkte.
Die Aktien von Apple sackten als Schlusslicht im Nasdaq 100 um 3,87 Prozent auf 335,01 US-Dollar ab, nachdem Konzernchef Steve Jobs am Vortag eine krankheitsbedingte Auszeit angekündigt hatte. Ein Analyst betonte, die Bedeutung der Person Steve Jobs für den Hersteller von iPhone, iPad und Co. sei nicht hoch genug einzuschätzen, insbesondere was die Entwicklung neuer Produkte angehe. Die US-Investmentbank Bernstein bemängelte, dass Apple nur wenige Informationen zum Gesundheitszustand von Jobs öffentlich gemacht habe. Das frustriere Anleger. Ein sinkender Apple-Kurs stelle jedoch auch eine gute Kaufgelegenheit dar. Das Unternehmen will nach Handelsschluss zudem noch seine Zahlen zum vierten Quartal vorlegen.
Bereits vor dem Handelsstart hatte die Citigroup enttäuschende Zahlen für das vierte Quartal vorgelegt, was die Aktien mit 4,87 Prozent auf 4,88 Dollar ins Minus drückte. Die Einnahmen der US-Bank waren mit 18,37 Milliarden Dollar unter den Erwartungen geblieben. Ähnlich sah es beim Gewinn je Aktie im vierten Quartal aus: Dieser lag mit vier Cent nur halb so hoch wie vom Markt erhofft. Dies belastete auch andere Bankentitel: Bank of America waren mit minus 2,10 Prozent auf 14,93 Dollar schwächster Wert im Dow, und JPMorgan gaben um 0,31 Prozent auf 44,77 Dollar nach.
Delta Air Lines sorgte mit seinem Quartalsgewinn ebenfalls für Ernüchterung. Dieser war wegen höherer Treibstoffpreise und Reparaturkosten für Flugzeuge unter den Erwartungen des Marktes geblieben. Von einem Analysten hiess es zudem, es gebe Sorgen über weiter steigende Ölpreise, gegen die die Fluggesellschaften machtlos seien. Die Titel büssten 4,78 Prozent auf 12,14 Dollar ein. Nach der Schlussglocke an der Wall Street will zudem der Computerkonzern IBM seine Resultate vorlegen.
Die Boeing-Papiere gewannen indes ungeachtet der abermals aufgeschobenen Auslieferung des Langstrecken-Jets 787 «Dreamliner» 2,57 Prozent auf 71,87 Dollar und waren damit Spitzenreiter im Dow. Der US-Hersteller gab bekannt, dass sich die Erstauslieferung auf das dritte Quartal verschiebt. Das ist mehr als drei Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan. Börsianer hatte allerdings schon lange mit der neuerlichen Verzögerung gerechnet – lediglich über deren Ausmass waren die Erwartungen auseinander gegangen. Ein Experte äusserte Erleichterung und ging davon aus, dass die Mitteilung auch einige Sorgen der Anleger zerstreuen sollte. (awp/mc/ps/21)