New York – Schwache Konjunkturdaten haben die US-Börsen am Mittwoch belastet. In den USA war die vom Arbeitsmarkt-Dienstleister ADP berichtete Zahl der Beschäftigten im Privatsektor im Mai zwar um 38.000 gestiegen, dabei aber sehr deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Volkswirte hatten mit einem Zuwachs um 175.000 Beschäftigte gerechnet. Zudem wurde der Anstieg im Vormonat leicht nach unten revidiert.
All dies habe wieder die Sorgen in den Vordergrund gerückt, dass sich die Aussichten für die US-Wirtschaft weiter eintrüben könnten, meinten Börsianer. Dies gelte insbesondere vor dem Hintergrund des offiziellen Arbeitsmarktberichts am Freitag, für den die ADP-Daten gern als Indikator herangezogen werden.
Zudem hatte sich im Mai in den USA die Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie stark verschlechtert. Auch diese Nachricht fügte sich Händlern zufolge in das trübe Gesamtbild.
Für den Dow Jones Industrial Average (DJIA) ging es um 1,12 Prozent auf 12.429,02 Punkte nach unten. Damit beendete der Leitindex erst einmal seine Serie von vier Gewinntagen in Folge. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor 1,04 Prozent auf 1.331,20 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq büsste der Nasdaq Composite 0,68 Prozent auf 2.816,07 Punkte ein, der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,53 Prozent auf 2.359,93 Punkte.
Finanzwerte litten besonders unter den trüben Konjunkturaussichten und gerieten im Dow besonders stark unter Druck. So fielen JPMorgan am Indexende um 3,33 Prozent auf 41,80 US-Dollar. Davor sanken die Titel der Bank of America, die um 2,03 Prozent nachgaben.
Auch die konjunktursensiblen Industriewerte wurde gemieden. So fielen General Electric (GE) um 1,88 Prozent auf 19,27 Dollar und United Technologies um 1,62 Prozent auf 86,35 Dollar. Die Aktien des Baumaschinenherstellers Caterpillar verbilligten sich um 2,24 Prozent auf 103,43 Dollar, die Titel des Autobauers Ford verloren 1,61 Prozent.
Ferner bewegten negative Analystenkommentare die Kurse. So sanken die Titel von H.J. Heinz um 2,37 Prozent auf 53,62 Dollar, nachdem Goldman Sachs die Einschätzung für die Papiere des Ketchup-Herstellers auf «Sell» gesenkt und das Kursziel von 53,00 auf 49,00 Dollar reduziert hatte. Da das Unternehmen nur ein langsames organisches Wachstum aufweise, dürften die Heinz-Aktien weniger stark zulegen als die Papiere der Wettbewerber, schrieben die Analysten in einer Studie.
Ferner reduzierte die Deutsche Bank ihr Votum für die Tiffany-Aktien von «Buy» auf «Hold». Die Titel des Luxusgüterkonzerns reagierten darauf mit einem Abschlag von 1,40 Prozent auf 74,60 Dollar.
Trotz guter Nachrichten konnten sich die Papiere von Macy’s kaum gegen den negativen Markttrend stemmen und gaben um 0,87 Prozent auf 28,63 Dollar nach. Die Kaufhauskette hatte im Mai einen unerwartet hohen Umsatz verbucht. (awp/mc/upd/ss)