US-Eröffnung: Wieder etwas schwächer

New York – Negative Konjunkturnachrichten haben am Mittwoch den jüngsten Erholungsversuch in den wichtigsten US-Indizes ausgebremst. Händler erklärten die trübe Stimmung an der Wall Street zum Beispiel mit enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA. So verschlechterte sich die Stimmung des Verarbeitenden Gewerbes im US-Bundesstaat New York im Juni überraschend und deutlich. Ausserdem waren die Verbraucherpreise im abgelaufenen Monat stärker als erwartet gestiegen und dies habe bei den Investoren Inflationssorgen geschürt.

Auch das Gerangel der Euro-Finanzminister über eine neue milliardenschwere Geldspritze für das hoch verschuldete Griechenland drückte Händlern zufolge die Notierungen ins Minus.

Im frühen Handel fiel der Leitindex Dow Jones Industrial um 0,71 Prozent auf 11.990,93 Punkte. Am Dienstag hatte er noch um 1,03 Prozent zugelegt und damit Hoffnungen auf ein Ende der sechswöchigen Verlustserie genährt. Der breit gefasste S&P-500-Index sank zur Wochenmitte um 0,76 Prozent auf 1.278,11 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq ging es für den Composite Index um 0,63 Prozent auf 2.661,96 Punkte nach unten und der Nasdaq 100 fiel um 0,68 Prozent auf 2.234,94 Punkte zurück.

Im Dow litten Finanzwerte sowohl unter dem wieder eingetrübten Konjunkturbild als auch unter einem Warnschuss für französische Grossbanken: Wegen der Griechenland-Krise droht die Ratingagentur Moody’s, die Kreditwürdigkeit von Credit Agricole, BNP Paribas und Societe Generale herabzustufen.

Insofern fielen etwa die Titel der Bank of America am Indexende um 2,04 Prozent auf 10,58 US-Dollar. Zudem wurde bekannt, dass die Tochter Merrill Lynch laut einem Pressebericht ins Visier der US-Finanzaufsicht SEC geraten ist. Die Börsenaufsicht soll im Zusammenhang mit undurchsichtigen Immobiliengeschäften Ermittlungen aufgenommen haben, hiess es in einem Bericht der «Financial Times». Demnach will die SEC herausfinden, ob Merrill Lynch seine Kunden richtig beraten hat oder nicht.

Ferner verloren die Aktien von JPMorgan 1,51 Prozent auf 40,97 Dollar und die von Travelers 1,23 Prozent auf 57,93 Dollar. Die Titel des Kreditkartenunternehmens American Express verbilligten sich um 0,85 Prozent.

Ebenfalls deutlich im Minus notierten die Aktien von Pfizer, die um 1,21 Prozent auf 20,33 Dollar sanken. In den USA und in Europa ist ein neuer Streit um möglicherweise tödliche Risiken des Atemsprays Spiriva aus dem Hause des Pharmakonzerns entbrannt. Die Gefahr zu sterben sei bei den Patienten mit Lungenkrankheiten, die Spiriva und den Respimat-Inhalator nutzen, um 52 Prozent gestiegen, teilten britische und US-amerikanische Forscher mit. Das Medikament wird in Deutschland durch Boehringer Ingelheim vertrieben. Pfizer und Boehringer wiesen die Untersuchungsergebnisse zurück.

Abseits der grossen Indizes fielen die Titel der Investmentgesellschaft Terex um 1,29 Prozent auf 25,93 Dollar. Laut einem Pressebericht haben die Übernahmegespräche zwischen Terex und dem deutschen Kranbauer Demag Cranes begonnen. Allerdings ist der Terex-Konkurrent Cevian, der zehn Prozent an dem Düsseldorfer Kranhersteller hält, weiter strikt gegen eine feindliche Übernahme von Demag Cranes durch Terex.

Unter den Technologiewerten stemmten sich die Aktien von Google etwas gegen den negativen Markttrend und gaben nur um 0,38 Prozent auf 506,44 Dollar nach. Der Internetkonzern will seine Suchmaschine aufrüsten und plant nach eigenen Angaben eine Spracheingabe und die Suche mit Hilfe von Bildern. (awp/mc/ss)

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