US-Eröffnung: Schwächer

US-Eröffnung: Schwächer

New York – Nach ihrem Fünfmonatshoch vom Vortag haben Dow Jones Industrial und S&P 500 am Freitag schwächer tendiert. Belastend wirkten Spekulationen, wonach einige europäische Staaten unmittelbar vor der Abstufung ihrer Bonität durch die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) stünden. Der US-Leitindex verlor daraufhin nach dreissig Handelsminuten 0,82 Prozent auf 12.369,19 Punkte. Der breiter gefasste S&P sank ebenfalls um 0,82 Prozent auf 1.284,88 Punkte.

Auch an der Technologiebörse Nasdaq ging es nach unten: Der Composite-Index büsste 0,63 Prozent auf 2.707,46 Punkte ein und der Auswahlindex Nasdaq 100 gab um 0,64 Prozent auf 2.366,75 Punkte nach. Beide Indizes waren am Vortag auf das höchste Niveau seit November geklettert.

Finanzkreise bestätigten inzwischen entsprechende Gerüchte über eine bevorstehende Abstrafung von Euroländern durch S&P. Deutschland sei nicht darunter, nähere Angaben über die betroffenen Länder wurden nicht gemacht. S&P hatte diesen Schritt bereits angedroht. Besonders eine Herabstufung Frankreichs, der zweitgrössten Volkswirtschaft der Eurozone, hätte gravierende Auswirkungen auf die Rettungsbemühungen in der Schuldenkrise. Derweil sorgte die unerwartet deutliche Aufhellung des von der Universität Michigan ermittelten Konsumklimas im Januar für etwas Unterstützung.

JPMorgan
konnte mit der ersten Bilanz aus der US-Bankenbranche auch nicht für Beigesterung sorgen. Die Grossbank hatte 2011 trotz Schuldenkrise und Abkühlung der Weltwirtschaft so viel wie noch nie verdient, mit einem Gewinnplus um neun Prozent auf knapp 19 Milliarden Dollar die Erwartungen der Experten aber nur gerade so erfüllt. Das Investmentbanking war im vergangenen Jahr abermals der grösste Gewinnbringer gewesen. Enttäuschend waren dagegen die Erträge ausgefallen, die um rund fünf Prozent auf zirka 100 Milliarden Dollar gesunken waren. Experten hatten hier mit einem etwas geringeren Rückgang gerechnet. Die Aktien fielen um 3,64 Prozent. Ein Aktienstratege in New York äusserte angesichts des schwierigen operativen Umfelds im vergangenen Jahr allerdings Unverständnis über die Enttäuschung.

In der kommenden Woche legen fast täglich weitere grosse US-Banken die Bilanzen ihrer Geschäftsentwicklung im Jahr 2011 vor. Auf der Agenda stehen die Zahlen von Citigroup, Goldman Sachs, und Morgan Stanley und auch die Bank of America.

Für Papiere der Bank of America ging es um 4,42 Prozent an das Dow-Ende. Ihre milliardenschweren Verluste zwingen die Bank zu drastischen Massnahmen. Nach einem Bericht des «Wall Street Journal» ist das zweitgrösste US-Institut sogar bereit, sich bei einer Verschärfung der Probleme aus Teilen des Landes zurückzuziehen. Über Filialverkäufe könnte die Bank benötigtes Kapital einnehmen und die Kosten senken. Der Zeitung zufolge ist der mögliche Rückzug Teil eines Notfallplans, den die Bank of America bei der US-Notenbank Fed eingereicht hat. (awp/mc/upd/ps)

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