New York – Die Ölpreise sind am Mittwoch nach einem erneut starken Rückgang der Ölreserven in den USA gestiegen. Besonders stark aufwärts ging es mit dem US-Ölpreis. Der erreichte am Nachmittag ein neues 14-Monatshoch bei 105,99 US-Dollar. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im August 105,67 US-Dollar und damit 2,14 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich hingegen nur um 57 Cent auf 108,38 Dollar. Erstmals seit drei Jahren schrumpfte die Differenz der beiden Ölpreise wieder unter die Marke von drei Dollar je Barrel.
Händler begründeten die steigenden Kurse am Ölmarkt mit einem abermals starken Rückgang der Lagerbestände an Rohöl in den USA. Am Nachmittag hatte die amerikanische Regierung ein Abschmelzen der Ölvorräte um 9,9 Millionen Barrel auf 373,9 Millionen Barrel gemeldet. Der Rückgang war etwa drei Mal so stark wie erwartet ausgefallen.
Die Benzinbestände waren laut Regierungsangaben um 2,6 Millionen auf 221,0 Millionen Barrel gesunken. Die Vorräte an Destillaten (Heizöl, Diesel) waren indes um 3,0 Millionen auf 123,8 Millionen Barrel gestiegen. Die Entwicklung der Lagerbestände in den USA liefert Hinweise, dass die Nachfrage nach Öl in der grössten Volkswirtschaft der Welt weiter anzieht.
Anleger befürchten Übergreifen der Krise in Ägypten auf andere Staaten
Auch die unverändert brisante Lage in Ägypten stützt die Ölpreise weiterhin. Ägypten ist zwar kein bedeutender Ölproduzent, aber wegen des Suez-Kanals eine wichtige Durchgangsstation beim Transport des Rohstoffs. Anleger befürchten ausserdem ein Übergreifen der Krise auf andere Staaten in der ölreichen Region im Nahen Osten.
Opec-Rohöl legt um 10 Cent pro Barrel zu
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte zuletzt zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel (159 Liter) am Dienstag im Durchschnitt 104,06 US-Dollar. Das waren zehn Cent mehr als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)