New York – Nach zuletzt zwei schwachen Handelstagen hat der Dow Jones am Freitag moderat zugelegt. Steigender Optimismus über die Aussichten für die US-Wirtschaft wurde allerdings ausgebremst durch die alten Sorgen um die Eurozone. Der US-Leitindex ging mit einem kleinen Plus von 0,22 Prozent bei 11.796,16 Punkten aus dem Handel. Im Wochenvergleich hat er damit aber fast 3 Prozent an Wert verloren – gleichbedeutend dem grössten Wochenverlust seit September. Der S&P 500 schloss indes am Freitag knapp mit 0,04 Prozent im Minus bei 1.215,65 Punkten.
An der Nasdaq waren die Verluste etwas deutlicher: Der Composite-Index verlor 0,60 Prozent auf 2.572,50 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 0,80 Prozent auf 2.253,95 Punkte.
Positiv aufgenommen wurden im Oktober überraschend deutlich gestiegene Frühindikatoren, die ein optimistischeres Bild für die US-Wirtschaft zeichneten. Auch am Anleihemarkt in der Eurozone hat der Druck am Freitag etwas nachgelassen. Angesichts der Zweifel an der Einigkeit der europäischen Politiker blieb es jedoch dabei, dass sich Anleger wegen der Schuldenkrise nicht zu weit auf das Glatteis wagen wollten. «Noch ist kein Ausweg aus der Krise in Sicht und so dürfte die Volatilität an den Börsen auch weiterhin hoch bleiben», fügte ein Börsianer hinzu.
Die Spitze im Dow Jones Industrial nahmen die am Vortag schwachen Papiere von Hewlett-Packard ein. Sie kletterten um 2,57 Prozent auf 27,99 US-Dollar, nachdem der Computer-Hersteller Ralph Whitworth als Vertreter des Anteile haltenden Hedgefonds Relational Investors in den Verwaltungsrat aufgenommen hatte. Der Konzern verspricht sich davon wieder mehr Vertrauen unter den Anlegern.
Ferner legten Boeing um rund 2 Prozent auf 67,46 Dollar zu. Der Flugzeugbauer hatte mit der indonesischen Fluggesellschaft Lion Air einen Vorvertrag über den Kauf von 230 Mittelstreckenjets vom Typ 737 abgeschlossen. Der Wert des rekordverdächtigen Auftrags wird inklusive einer Option auf 150 weitere Maschinen auf bis zu 36 Milliarden Dollar geschätzt. Grösster Verlierer waren indes die Aktien des Ölkonzerns Chevron, die am Indexende um 2,20 Prozent nachgaben.
Ausserhalb des Leitindex zogen die Aktien des vor der Fusion mit der Deutschen Börse stehenden Börsenbetreibers NYSE Euronext um 1,88 Prozent an. Beide Parteien zeigen sich bei ihrem Zusammenschluss zum weltgrössten Börsenbetreiber zu Zugeständnissen an die europäischen Wettbewerbshüter bereit. Die Amerikaner wollen ihr gesamtes Europa-Geschäft mit Derivaten auf Einzelaktien abgeben, um Brüssel zu besänftigen.
Zahlen standen nach dem Auslauf der Berichtssaison nur noch von einigen Nebenwerten auf dem Programm. Der Sportartikel-Einzelhändlers Foot Locker hatte mit seinen am Vorabend vorgelegten Zahlen die Erwartungen übertroffen. Die Papiere profitierten mit plus 2,57 Prozent davon. Aktien des Anbieters von Softwarelösungen Salesforce.com dagegen sackten wegen enttäuschender Auftragseingänge im dritten Quartal um rund 10 Prozent ab. (awp/mc/ps)