US-Schluss: Atempause – Dow bleibt über 12.000 Punkten

New York – Die Wall Street hat am Donnerstag eine Verschnaufpause nach ihrer jüngsten Erholungsrally eingelegt. Vor dem Arbeitsmarktbericht für November hätten sich einige Anleger zurückgehalten und trotz positiver Nachrichten Gewinne mitgenommen, sagten Händler. Der Dow Jones Industrial hielt sich aber über 12.000 Punkten und ging mit minus 0,21 Prozent bei 12.020,03 Punkten aus dem Handel. Der marktbreite S&P 500 verlor 0,19 Prozent auf 1.244,59 Punkte.

An der Nasdaq legte der Composite um 0,22 Prozent auf 2.626,20 Punkte zu, der Nasdaq 100 stieg um 0,61 Prozent auf 2.309,20 Punkte.

Nach der kräftigen Erholung seit Wochenbeginn mit dem grössten dreitägigen Anstieg seit mehr als zweieinhalb Jahren fehlten dem US-Aktienmarkt die Anschlusskäufe, sagten Händler. Am Vorabend hatte der weltweite Leitindex Dow Jones nach einer konzertierten Notenbankintervention am Geldmarkt mit plus 4,24 Prozent den grössten Tagesgewinn seit März 2009 verzeichnet – seit Wochenbeginn erholte er sich um mehr als sieben Prozent von seiner vorherigen Talfahrt. Weder der besser als erwartete ISM-Einkaufsmanagerindex für die Industrie noch die in Europa deutlich fallenden Renditen der Peripherieländeranleihen konnten vor den Arbeitsmarktdaten am Freitag neue Kauflaune bringen.

Boeing endeten mit plus 3,33 Prozent auf 70,98 US-Dollar an der Dow-Spitze. Händler sprachen von einer Annäherung des Flugzeugbauers mit dem US-Aufsichtgremium für Arbeitsrechtsfragen National Labor Relations Board (NLRB). Die am Vorabend besonders starken Finanz- und Rohstoffwerte federten indes ein bisschen zurück: JPMorgan-Aktien büssten als Banktitel 1,65 Prozent auf 30,46 Dollar ein und der Rohstoffwert Alcoa verlor 2,10 Prozent auf 9,81 Dollar.

Yahoo gewann im Techsektor 3,31 Prozent auf 16,23 Dollar. Eine Gruppe von Investoren unter Führung der Alibaba Group erwägt einem Bloomberg-Bericht zufolge ein Angebot für die Übernahme des Online-Portals. Zusammen mit Softbank befinde sich die Gruppe bereits in fortgeschrittenen Verhandlungen mit zwei weiteren Investoren, Blackstone und Bain Capital, wie die Nachrichtenagentur unter Berufung auf informierte Kreise berichtete. Einem Händler zufolge soll das Gebot bei 25 Milliarden Dollar liegen. Börsianer hatten bereits in den vergangenen Tagen auf ein Angebot für Yahoo spekuliert und die Aktien nach oben getrieben.

Barnes & Noble enttäuschte indes mit seinen Zahlen und schickte seine Aktien mit 16,34 Prozent in den Keller. Der Umsatz des Buchhändlers war deutlich hinter den Analystenschätzungen zurückgeblieben und auch unter dem Strich enttäuschte der Verlust von 17 Cent je Aktie. Der Mobilfunkanbieter Clearwire sprang dagegen nach einem Deal mit Sprint Nextel um 14,04 Prozent hoch. Sprint ist der drittgrösste Mobilfunker in den USA und zahlt dem deutlich kleineren Anbieter in den nächsten vier Jahren rund 1,6 Milliarden Dollar für die Nutzung von Funkfrequenzen.

Bewegung komme auch wieder ins Thema Börsengänge: Der Spieleentwickler Zynga – bekannt durch seine Spiele auf der Facebook-Plattform – will Medienberichten zufolge ebenfalls Geld an der Börse einsammeln. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf informierte Kreise, Zynga wolle rund 900 Millionen Dollar einnehmen und dazu ab Mitte Dezember Aktien in einer Spanne von acht bis zehn Dollar ausgeben. Das würde das Unternehmen mit rund 10 Milliarden Dollar bewerten. Bereits zu Wochenbeginn hatte das «Wall Street Journal» die Aufmerksamkeit auf Facebook gelenkt – das weltgrösste Online-Netzwerk wird nach Informationen der Zeitung wohl im zweiten Quartal 2012 den Versuch wagen, 10 Milliarden Dollar einzusammeln. Die Bewertung des gesamten Unternehmens soll dann bei 100 Milliarden Dollar liegen.

Der Euro ist erneut um 1,35 Dollar gependelt und wurde zuletzt bei 1,3460 Dollar gehandelt. Die richtungweisende zehnjährige Staatsanleihe verlor 12/32 auf 98 30/32 Punkte. Sie rentierte entsprechend mit 2,115 Prozent etwas höher. (awp/mc/ps)

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