New York – Negativ aufgenommene Unternehmenszahlen und der anhaltende Streit um die US-Schuldengrenze haben den Dow Jones Industrial am Dienstag ins Minus gezogen. Der US-Leitindex ging mit einem Abschlag von 0,73 Prozent auf 12.501,30 Punkte aus dem Handel und verbuchte damit den dritten Handelstag in Folge mit Verlusten. Der breiter gefasste S&P 500 büsste 0,41 Prozent auf 1.331,94 Punkte ein.
Besser war die Stimmung an der Nasdaq angesichts starker Resultate aus dem Technologiesektor. Der Nasdaq 100 gewann 0,22 Prozent auf 2.429,45 Punkte, der Composite-Index zeigte sich mit minus 0,10 Prozent auf 2.839,96 Punkte kaum verändert.
Für Enttäuschung sorgten bei den Resultaten einiger Grosskonzerne insbesondere die Ausblicke, wie es am Markt hiess. Zudem werde die Stimmung dadurch gedrückt, dass Demokraten und Republikaner sich noch immer nicht auf eine Erhöhung der Schuldengrenze einigen konnten. «Je länger diese Unsicherheit anhält, desto grösser wird die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Ganze negativ auf die Wirtschaft auswirkt», sagte ein Börsianer. Der grössten Volkswirtschaft der Welt droht die Zahlungsunfähigkeit, wenn sich die beiden politischen Lager nicht rechtzeitig vor dem 2. August auf eine Lösung verständigen können.
3M im Dow ganz hinten nach Zahlen
Grösster Verlierer im Dow waren die Aktien des Mischkonzerns 3M Company nach Zahlen, sie verbilligten sich um 5,49 Prozent auf 89,89 US-Dollar. Börsianer bemängelten, dass die Resultate lediglich im Rahmen der Erwartungen gelegen hätten und daher eine positive Überraschung ausgeblieben sei.
Der Autobauer Ford hatte ein überraschend starkes Quartalsergebnis vermeldet, die Aktien gaben dennoch um 1,60 Prozent auf 12,95 Dollar nach. Börsianer betonten, dass sich der Konzern vorsichtig zur weiteren Entwicklung der Nachfrage geäussert habe. Ähnlich gestaltete sich das Bild beim Logistikkonzern und Deutsche-Post-Konkurrenten UPS . Dieser hatte zwar im zweiten Quartal einen Gewinnsprung hingelegt, allerdings auch betont, dass von einer schleppenden Entwicklung der US-Wirtschaft auszugehen sei. Die Papiere fuhren ein Minus von 3,32 Prozent auf 71,59 Dollar ein.
Lockheed Martin mit starkem Waffengeschäft
Um 1,92 Prozent auf 80,82 Dollar zulegen konnten die Titel von Lockheed Martin nach Zahlen. Der weltgrösste Rüstungshersteller hatte zuletzt gute Geschäfte mit seinen Waffensystemen gemacht und im zweiten Quartal Rückgänge im Bereich Raumfahrt und in der IT-Sparte mehr als ausgeglichen. Zudem hatte der Konzern seine Gesamtjahresziele nach oben geschraubt. Die Papiere des Fotospezialisten Eastman Kodak rückten trotz eines Verlustes im zweiten Quartal um 2,58 Prozent auf 2,39 Dollar vor.
Sehr schwach entwickelten sich indes die Aktien der beiden Stahlkonzerne United States Steel und AK Steel nach Zahlen. Während United States Steel 8,29 Prozent auf 40,62 Dollar abgaben, fielen AK Steel sogar um mehr als 17 Prozent auf 12,81 Dollar und waren damit das abgeschlagene Schlusslicht im S&P 500. Bei United States Steel bezeichneten Marktteilnehmer den Umsatz im zweiten Quartal als enttäuschend. Zudem erwarte der Konzern im laufenden Quartal einen niedrigeren operativen Gewinn. Im Falle von AK Steel bemängelten Börsianer, dass der Gewinn je Aktie im zweiten Quartal die Schätzungen der Analysten verfehlt habe.
Lexmark springen an – Resultate überzeugen
Der Druckerhersteller Lexmark überraschte indes sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn positiv. Marktteilnehmer lobten insbesondere die Entwicklung im Firmenkundensegment. Die Aktie sprang um 17,65 Prozent auf 33,93 Dollar nach oben.
Zumindest etwas besser als der Markt schlugen sich nach Zahlen vom Vorabend auch die Anteilsscheine von Texas Instruments mit plus 0,32 Prozent auf 31,57 Euro. Der Chiphersteller hatte zwar die Auswirkungen der Katastrophe in Japan zu spüren bekommen, so dass der Nettogewinn im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent gesunken war. Doch die Delle soll nur kurzfristiger Natur sein, wie das Management bei der Zahlenvorlage versprochen hatte. «Wir erwarten Wachstum im dritten Quartal», sagte Konzernchef Rich Templeton.
Deutlich im Plus lagen schliesslich die Papiere von Broadcom , die sich um 9,40 Prozent auf 38,19 Dollar verteuerten. Der Zulieferer für die Apple-Bestseller iPhone und iPad hatte mit seinem Umsatzausblick für das dritte Quartal für eine positive Überraschung gesorgt. (awp/mc/pg)