New York – Nach den deutlichen Kursverlusten zur Wochenmitte hat der Dow-Jones-Index am Donnerstag nur etwas nachgegeben. Die Anleger hielten sich Händlern zufolge vor dem mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktbericht für Mai mit Engagements zurück. Grund der Skepsis seien jüngste Konjunkturdaten wie etwa die unerwartet geringe Zahl der Beschäftigten im Privatsektor, die Anlass zur Sorge gäben. Zudem waren die Auftragseingänge der US-Industrie im April überraschend deutlich gesunken.
Allerdings verdichteten sich laut Börsianern auch die Hinweise darauf, dass das neue Hilfspaket für das hoch verschuldete Euro-Land Griechenland tatsächlich geschnürt wird. Insofern habe sich das Minus am Markt in Grenzen gehalten.
Der Dow Jones Industrial sank um 0,34 Prozent auf 12.248,55 Punkte, nachdem der Leitindex am Mittwoch noch mit einem Minus von 2,22 Prozent den stärksten prozentualen Verlust seit August 2010 verbucht hatte. Der breiter gefasste S&P-500-Index fiel am Donnerstag um 0,12 Prozent auf 1.312,94 Punkte. Für den Nasdaq Composite aber ging es um 0,15 Prozent auf 2.773,31 Punkte aufwärts und der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,18 Prozent auf 2.326,70 Punkte.
Auf Seiten der Unternehmen standen die Aktien einiger Einzelhändler unter Druck. So fielen Target um 1,26 Prozent auf 47,95 US-Dollar und Gap um 4,13 Prozent auf 18,12 Dollar. Für die Titel von JC Penney ging es um 2,71 Prozent auf 33,07 Dollar nach unten und die Aktien von Costco Wholesale verbilligten sich um 1,53 Prozent. Diese Firmen hatten mit ihren Umsatzzahlen für Mai enttäuscht.
Auch die im Dow gelisteten Branchenkollegen wurden gemieden: Die Aktien des Heimwerker-Einzelhändlers Home Depot etwa fielen um 0,88 Prozent auf 35,09 Dollar und die von Wal-Mart Stores sanken am Indexende um 1,38 Prozent auf 53,55 Dollar.
Zu den Spitzenreitern im Dow zählten jedoch die Titel des Aluminiumherstellers Alcoa und des Baumaschinenherstellers Caterpillar, die 0,68 respektive 0,94 Prozent hinzugewannen. Sie erholten sich damit etwas von ihren deutlichen Vortagsverlusten.
Unter den Finanzwerten standen die Titel von Goldman Sachs im Fokus, die 1,31 Prozent auf 134,38 Dollar verloren. In der Spitze waren sie sogar um über 3 Prozent abgesackt. Über der Investmentbank scheint sich ein neues Gewitter zusammenzubrauen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf eingeweihte Personen, dass der Bezirksstaatsanwalt von Manhattan Informationen von der Wall-Street-Grösse verlangt habe zu ihrer Rolle in der Finanzkrise.
Uneinheitlich präsentierten sich derweil die Finanzaktien im Dow: Während die Titel von JPMorgan um 0,36 Prozent sanken, verbuchten die Aktien des Kreditkartenanbieters American Express ein Plus von ebenfalls 0,36 Prozent. Die Titel der Bank of America gewannen 0,44 Prozent auf 11,29 Dollar. (awp/mc/ps)