US-Schluss: Dow kaum verändert
New York – Nach den kräftigen Vortagesgewinnen haben die Standardwerte an der Wall Street am Mittwoch kaum verändert geschlossen. Laut Händlern haben freundliche Energie- und Konsumwerte die negativen Auswirkungen fallender Technologiewerte zum Ende hin aufgefangen. Der Dow Jones Industrial schloss knapp mit 0,03 Prozent im Plus bei 12.107,74 Punkten, nachdem er zeitweise mit fast einem Prozent im Minus gelegen hatte. Der breiter gefasste S&P 500 legte 0,19 Prozent auf 1.243,72 Punkte zu.
An der Nasdaq dagegen machten sich enttäuschende Zahlen von Oracle bis zuletzt negativ bemerkbar: Der Composite-Index fiel um 0,99 Prozent auf 2.577,97 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 1,44 Prozent auf 2.249,03 Punkte.
«Die Anleger wollten vorerst keine grossen Wetten eingehen», kommentierte ein Marktbeobachter die stagnierenden Kurse. Sie warteten ab, bevor zum Wochenende hin noch einige Konjunkturdaten aus den USA auf der Agenda stehen. Während die Standardwerte ihre Verluste zum Ende hin reduzieren konnten, trübte der Softwarekonzern Oracle das Stimmungsbild bei Technologiewerten mit einem schwachen Quartalsbericht bis zuletzt merklich ein. Zuvor hatten ausserdem neue Sorgen um die Eurozone als Bremse gewirkt: Die Banken des Euroraums hatten sich am Mittwoch bei der EZB mit so viel Liquidität wie noch nie eingedeckt, was neue Zweifel um die finanzielle Ausstattung der europäischen Banken hervorbrachte.
An der Nasdaq rauschten die Titel von Oracle um 11,63 Prozent auf 25,77 US-Dollar in den Keller, nachdem das zweite Quartal des Softwarekonzerns die Erwartungen von Analysten ziemlich deutlich verfehlt hatte. Auch im Dow Jones litten einige Technologiewerte darunter: IBM-Aktien büssten als schwächster Indexwert 3,08 Prozent ein, gefolgt von Cisco Systems und Hewlett-Packard mit einem Minus von 2,66 und 1,81 Prozent.
Besser erging es dagegen einigen Aktien aus den Energie- und Konsumgütersektoren. Aktien des Mischkonzerns General Electric waren mit einem Aufschlag von 2,37 Prozent der Spitzenreiter im Dow Jones, gefolgt von den 1,71 Prozent festeren Titeln von Coca-Cola. Des weiteren zeigten sich Ölwerte sehr freundlich: ExxonMobil und Chevron legten 1,37 und 1,70 Prozent zu – sie profitierten dabei von einem gestiegenen Preis für Rohöl.
Noch besser erging es den Papieren von Nike, die nach Zahlen zum zweiten Quartal um 2,91 Prozent auf 96,35 Dollar anzogen. Der Sportartikelkonzern hatte mit seinen am Vorabend vorgelegten Quartalszahlen die Vorhersagen der Experten übertroffen. Profitiert hat der Weltmarktführer dabei weiter vom Trend zum Laufen und der Nachfrage aus Schwellenländern wie China.
Ferner durften sich die Aktionäre von Research In Motion (RIM) über einen Kurssprung von fast 10 Prozent freuen. Am Markt wurde dies mit Übernahmefantasie begründet: Dem «Wall Street Journal» zufolge haben Microsoft und Nokia erwogen, gemeinsam den «Blackberry»-Hersteller zu kaufen. Am Vorabend schon waren am Markt Gerüchte über ein Interesse von Amazon kursiert. (awp/mc/ps)