New York – Belastet von Gewinnmitnahmen ist der US-Leitindex Dow Jones trotz positiver Konjunktur- und Unternehmenszahlen am Dienstag kaum verändert aus dem Handel gegangen. Börsianer sprachen von einer Kurskorrektur nach dem jüngsten Höhenflug. Die Aktienmärkte erschienen derzeit überkauft und der US-Dollar übermässig verkauft, sagte ein Marktteilnehmer. Der Dow Jones war am vergangenen Freitag noch auf den höchsten Stand seit knapp drei Jahren geklettert.
Der Dow Jones schloss prozentual unverändert bei 12.807,51 Punkten. Für den breiter gefassten S&P-500-Index ging es um 0,34 Prozent auf 1.356,62 Punkte nach unten. Ein ähnliches Bild zeigte sich an der Technologiebörse Nasdaq: Hier büsste der Nasdaq Composite 0,78 Prozent auf 2.841,62 Punkte ein, der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,48 Prozent auf 2.392,80 Punkte.
Die Aktien von Pfizer rutschten nach Zahlen um 2,76 Prozent auf 20,44 US-Dollar ab. Der weltgrösste Pharmakonzern hatte im ersten Quartal zwar dank eines Sparkurses mehr Gewinn als im Vorjahr erzielt. Allerdings fährt der Konkurrent von Merck & Co seine Forschung und Entwicklung zurück und stellt seine Sparten auf den Prüfstand. Experten bemängelten zudem den Umsatz des Blutfettsenkers Lipitor.
Deutlich besser entwickelten sich die Anteilsscheine von Mastercard, sie kletterten nach Zahlen um 2,58 Prozent auf 282,38 Dollar. Der Kreditkartenanbieter hatte einen deutlich gestiegenen Gewinn im ersten Quartal vermeldet und damit die Erwartungen des Marktes übertroffen. Für die Papiere des Konkurrenten Visa ging es im Schlepptau um 1,09 Prozent auf 80,00 Dollar nach oben.
An der Dow-Spitze lagen mit einem Aufschlag von 2,61 Prozent auf 17,67 Dollar Alcoa-Aktien . Börsianer begründeten dies mit Spekulationen, wonach Rio Tinto an dem US-Aluminiumkonzern interessiert sein soll. Beide Konzerne wollten sich zu den Gerüchten zunächst nicht äussern.
Überzeugende Absatzzahlen bescherten den Titeln von General Motors (GM) ein Plus von 2,52 Prozent auf 32,99 Dollar. Zwischenzeitlich waren die Papiere sogar über den Ausgabepreis von 33,00 US-Dollar von der Börsen-Rückkehr im vergangenen November gestiegen. Der Autobauer hatte den US-Absatz im April unerwartet deutlich um ein Viertel auf mehr als 232.000 Fahrzeuge steigern können. Ford verbuchte indes ein Absatzplus von 16 Prozent, die Aktien verloren in der Folge 0,45 Prozent auf 15,38 Dollar.
Dank eines starken Lateinamerika-Geschäfts konnte der Parfüm- und Kosmetik-Hersteller Avon die Erwartungen des Marktes übertreffen. Den Titeln des Unternehmens brachte das ein sattes Plus von 4,53 Prozent auf 30,91 Dollar.
Im Minus schlossen die Papiere des Generikaherstellers Mylan nach Zahlen. Sie verbilligten sich um 2,46 Prozent auf 24,23 Dollar. Dabei war der Gewinn des Konzerns im ersten Quartal dank eines starken Nordamerika-Geschäfts um mehr als 70 Prozent nach oben geschnellt. Börsianer führten die Kursverluste auf Aussagen der Konzernführung zurück, dass das Europa-Geschäft im laufenden Jahr eine Herausforderung bleiben dürfte. Gar um 12,90 Prozent auf 44,03 Dollar rauschten die Aktien des IT-Dienstleisters Computer Sciences Corp nach unten. Der Konzern hatte seine Gewinnziele zum zweiten Mal binnen drei Monaten gesenkt. (awp/mc/ss)