New York – Der Dow-Jones-Index ist am Mittwoch vor dem Hintergrund anhaltender Spannungen in Ägypten kaum verändert aus dem Handel gegangen. In Kairo war es nach einem Bericht des Nachrichtensenders Al-Arabija zwischen Anhängern und Gegnern des Regimes von Husni Mubarak zu blutigen Auseinandersetzungen gekommen.
Gute Nachrichten aus der Medienbranche und der Konjunktur sorgten allerdings für etwas Unterstützung. So war dem Arbeitsmarkt-Dienstleister ADP zufolge die Beschäftigung im Privatsektor zu Jahresbeginn stärker als erwartet gestiegen.
Der weltweit bekannteste Börsenbarometer bewegte sich mit einem minimalen Plus von 0,02 Prozent auf 12.041,97 Punkte kaum von der Stelle. Dennoch erreichte der Index damit den höchsten Stand seit Juni 2008. Der breiter aufgestellte S&P-500-Index sank am Mittwoch um 0,27 Prozent auf 1.304,03 Punkte. An der Nasdaq gab der Composite Index um 0,04 Prozent nach auf 2.750,16 Punkte. Der Nasdaq 100 fiel um 0,17 Prozent auf 2.321,09 Punkte.
Die Medienkonzerne profitierten von guten Geschäftszahlen des Konzerns Time Warner. Höhere Werbeeinnahmen sowie die Abo-Gebühren für die beliebten HBO-Bezahlsender liessen Umsatz und Gewinn im Schlussquartal 2010 kräftig steigen. «Für 2011 sind wir noch zuversichtlicher», sagte Firmenchef Jeff Bewkes, «und wir werden noch aggressiver sein.» Er kündigte an, dass Time Warner mehr Geld in neue Produktionen und in die Vermarktung seiner Programme stecken werde. Auch das digitale Geschäft will er ausbauen. Die Aktien von Time Warner verteuerten sich um satte 8,64 Prozent auf 35,10 US-Dollar.
Die Medienkonzerne hatten zuletzt reihum von gestiegenen Werbeeinnahmen profitiert. Nach Börsenschluss in New York legte die News Corp. von Medienmogul Rupert Murdoch überraschend gute Umsatzzahlen vor. Am Donnerstag folgt die MTV-Mutter Viacom und am Dienstag nächster Woche Branchenprimus Walt Disney . Die Titel von News Corp. und Viacom lagen angesichts der guten Nachrichten von Time Warner ebenso im Plus wie die Aktien von Walt Disney, die an der Dow-Spitze um 1,53 Prozent auf 40,49 Dollar stiegen.
Mit positiven Meldungen wartete auch die Spieleindustrie auf. Beim weltgrössten Spielwarenhersteller Mattel etwa hatte zu Weihnachten die Kasse geklingelt. Der US-Konzern hatte mit seinen Zahlen zum vierten Quartal die Prognosen an der Wall Street übertroffen. Am besten liefen bei Mattel die Mädchen-Spielsachen mit der Ikone «Barbie». Auch Gesellschaftsspiele und Puzzles verkauften sich deutlich besser. Derzeit läuft in Nürnberg die Spielwarenmesse, wo auch Mattel seine Neuheiten vorstellt. Die Titel stiegen um 0,91 Prozent auf 24,37 Dollar.
Die Anteile von Electronic Arts schnellten gar um 16,01 Prozent auf 18,12 Dollar in die Höhe. Der Computerspiele-Spezialist hatte am Dienstag nach Börsenschluss überraschend gute Quartalsergebnisse vorgelegt. Zudem hatte Electronic Arts sein erstes Aktienrückkaufprogramm seit mehr als fünf Jahren angekündigt.
Für die Papiere des Börsenbetreibers Nasdaq OMX Group ging es am Mittwoch um 4,66 Prozent auf 26,51 Dollar nach oben. Der Quartalsgewinn war besser ausgefallen als gedacht. Das gute Abschneiden war von einem gestiegenen Marktanteil bei Optionen in den USA, einer Zunahme des europäischen Derivate-Handels und einem Einmal-Steuereffekt gestützt worden.
Die Aktien von Whirlpool aber fielen um 2,13 Prozent auf 83,60 Dollar. Der weltgrösste Hersteller von Hausgeräten hatte enttäuschende Quartalszahlen präsentiert. (awp/mc/ss/28)