US-Schluss: Dow mit bestem Jahresstart seit 1998
New York – Der Dow Jones Industrial hat am letzten Tag des Quartals den besten Jahresstart seit 1998 perfekt gemacht. Dank überwiegend positiver Konjunkturdaten stieg das bekannteste Börsenbarometer der Welt am Freitag zum Handelsschluss um 0,50 Prozent auf 13.212,04 Punkte. Auf Quartalssicht bedeutete dies einen Zuwachs von gut 8 Prozent. Zugleich legte der US-Leitindex den sechsten Monat in Folge zu, was die längste Gewinnstrecke seit 2009 bedeutete. In der Wochenbilanz zeigte der Dow ein Plus von 1,00 Prozent.
Der breiter gefasste S&P-500-Index rückte am Freitag zum Handelsschluss um 0,37 Prozent auf 1.408,47 Punkte vor. Die Technologieaktien an der Börse Nasdaq aber hinkten den Standardwerten etwas hinterher, zumal die Apple-Titel gegen den Trend nachgaben. So sank der Composite-Index um 0,12 Prozent auf 3.091,57 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 0,25 Prozent auf 2.755,27 Punkte.
In den USA hatte sich das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima in diesem Monat überraschend aufgehellt. Zudem waren die Ausgaben der privaten Haushalte im Februar stärker gestiegen als erwartet. Die Stimmung der US-Einkaufsmanager in der Region Chicago aber hatte sich im März unerwartet deutlich eingetrübt.
Derweil bekommt die Eurozone einen deutlich höheren Schutzwall gegen die seit mehr als zwei Jahren grassierende Schuldenkrise. Mit einer «Brandmauer» von insgesamt 800 Milliarden Euro wollen die Euroländer eine weitere Eskalation verhindern. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble hatte den Betrag als erster bereits am Donnerstagabend bei einer Veranstaltung in der Universität der dänischen Hauptstadt Kopenhagen verkündet und damit den Weg für den freundlichen Wochenausklang geebnet.
«Es gibt keinen Grund, Aktien zu meiden, nur weil sie bislang stark gestiegen sind», sagte ein Marktstratege. Die Anleger fürchteten sich nicht mehr so stark vor einem globalen Zusammenbruch der Finanzmärkte, der von Europa ausgehen könnte.
Bei den Einzelwerten standen die Aktien von Research In Motion (RIM) mit den am Vorabend vorgelegten Zahlen im Fokus. Die Krise beim Blackberry-Hersteller spitzt sich weiter zu. Das vergangene Quartal war mit einem Umsatzeinbruch und roten Zahlen erneut enttäuschend ausgefallen. Der aus Deutschland stammende neue Chef Thorsten Heins aber kündigte grosse Änderungen an, so dass die Papiere um 7,14 Prozent auf 14,71 US-Dollar in die Höhe schnellten.
An der Dow-Spitze verteuerten sich die Aktien von Walt Disney um 1,79 Prozent. Die Bank Lazard hatte einen Kauf der Papiere des Unterhaltungskonzerns empfohlen.
Die Apple-Titel legten nach ihrer Rekordrally eine kleine Verschnaufpause ein und sanken um 1,70 Prozent. Die von dem Computerkonzern selbst eingeleitete unabhängige Inspektion seines wichtigsten Fertigers Foxconn hatte zahlreiche Missstände aufgedeckt. Darunter seien zu lange Arbeitszeiten und mangelhafte Sicherheits- und Gesundheitsbedingungen, berichtete die Fair Labor Association. Foxconn und Apple hätten zugesagt, die Mängel zu beheben. Das Unternehmen produziert in seinem riesigen chinesischen Werken unter anderem iPhones und iPad-Tablets. Seit Jahresbeginn haben die Aktien von Apple gleichwohl fast die Hälfte an Wert gewonnen. (awp/mc/ps)