US-Schluss: Dow nach Tod von bin-Laden kaum verändert

US-Schluss: Dow nach Tod von bin-Laden kaum verändert

New York – Nach zuletzt vier Handelstagen mit Gewinnen hat der Dow Jones Industrial am Montag minimale Verluste eingefahren. Der US-Leitindex gab sein Kursplus aus dem frühen Handel nach und nach ab und ging schliesslich um 0,02 Prozent niedriger bei 12.807,36 Punkten aus dem Handel. Für den breiter gefassten S&P-500-Index ging es um 0,18 Prozent auf 1.361,22 Punkte nach unten. Der Nasdaq Composite verlor 0,33 Prozent auf 2.864,08 Punkte, der Auswahlindex Nasdaq 100 schloss mit plus 0,01 Prozent bei 2.404,24 Punkten.

Die Euphorie am Markt angesichts des Todes des Terroristenführers Osama bin Laden hatte sich im Tagesverlauf wieder gelegt und die Kurse sowohl an der Wall Street als auch an der Technologiebörse Nasdaq bröckeln lassen. Es sei völlig unklar wie sich der Tod bin Ladens auf die Entwicklung des Terrorismus auswirken werde, sagten Börsianer. Auf die Stimmung drückte zudem, dass die Ölpreise wieder anzogen, nachdem sie zuvor nach der Nachricht aus Pakistan etwas nachgegeben hatten. Auch eine Reihe milliardenschwerer Übernahmepläne auf Unternehmensseite sowie positive Konjunkturdaten konnten die Kurse nicht nennenswert antreiben. Zum einen hatte sich die in den USA die Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie weniger als erwartet eingetrübt, zum anderen waren die Bauausgaben im März stärker als erwartet gestiegen.

Im Pharmasektor will Teva Pharmaceutical den Konkurrenten Cephalon für mehr als sechs Milliarden US-Dollar übernehmen, was den Papieren beider Unternehmen ein deutliches Kursplus einbrachte. Für die Teva-Titel ging es um 3,37 Prozent auf 47,27 Dollar nach oben, die Anteilsscheine von Cephalon gewannen 4,31 Prozent auf 80,11 Dollar. Leidtragender waren die Aktien des kanadischen Wettbewerbers Valeant Pharmaceuticals International, dessen niedrigere Offerte Teva mit den gebotenen 81,50 Dollar je Cephalon-Aktie deutlich ausgestochen hatte. Valeant-Aktien büssten daraufhin 5,51 Prozent auf 47,17 Dollar ein.

In der Kohlebranche greift Arch Coal nach dem Kontrahenten International Coal Group und will 3,4 Milliarden Dollar zahlen. Arch-Papieren bescherte das ein Minus von 2,24 Prozent auf 33,53 Dollar, die Titel der International Coal Group sprangen um 30,83 Prozent auf 14,43 Dollar an.

Auch die Anteilsscheine des Kranbauers Terex verbilligten sich angesichts eines Übernahmevorhabens. Nach einem Handelsstart im Plus verloren sie am Ende 2,50 Prozent auf 33,91 Dollar. Das Unternehmen bietet den Aktionären des deutschen Kontrahenten Demag Cranes AG insgesamt 884 Millionen Euro oder 41,75 Euro je Aktie. Das ist ein Aufschlag von 15 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag. Im deutschen MDax waren die Demag-Papiere daraufhin um knapp 24 Prozent geklettert.

Die Nasdaq OMX und die IntercontinentalExchange (ICE) ziehen derweil eine feindliche Übernahme der NYSE Euronext in Betracht, nachdem die NYSE-Führung die Annäherungsversuche des Börsenduos zuvor abgeschmettert und an einer Fusion mit der Deutschen Börse festgehalten hatte. Nun wollen sich Nasdaq und ICE direkt an die Anteilseigner der NYSE wenden. Die Nasdaq-Titel, die zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt wurden, gaben nach Bekanntwerden des Vorhabens moderat nach, um schliesslich mit plus 0,15 Prozent bei 27,14 Dollar aus dem Handel zu gehen. ICE-Aktien büssten 1,79 Prozent auf 118,20 Dollar ein, NYSE-Titel gewannen 0,87 Prozent auf 40,40 Dollar.

Um 1,66 Prozent auf 81,92 Dollar nach unten ging es für die Aktien von Berkshire Hathaway. Die Japan-Katastrophe hatte der Holding des legendären US-Investors Warren Buffett einen Gewinneinbruch in Milliardenhöhe beschert. Berkshire hatte im ersten Quartal rund 1,5 Milliarden Dollar (1 Mrd Euro) verdient und damit nicht einmal halb so viel wie im Vorjahreszeitraum. (awp/mc/ps)

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