US-Schluss: Dow weiter auf Talfahrt – Libyen und Ölpreise

New York – Die US-Börsen haben am Mittwoch angesichts der Krise in Libyen und steigender Ölpreise weiter nachgegeben. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,88 Prozent auf 12.105,78 Punkte, nachdem er am Dienstag zum Auftakt der Handelswoche bereits 1,44 Prozent abgegeben hatte. Für den breiter aufgestellten S&P-500-Index ging es am Mittwoch um 0,61 Prozent auf 1.307,40 Punkte nach unten. An der Technologiebörse Nasdaq sank der Composite Index um 1,21 Prozent auf 2.722,99 Punkte, der Nasdaq 100 verlor 0,94 Prozent auf 2.300,94 Punkte.

Börsianern zufolge waren die Unruhen in Libyen weiterhin das beherrschende Thema. Es gehe die Sorge um, dass die kletternden Ölpreise der Entwicklung der Weltwirtschaft zusetzen könnten. Der Preis für Rohöl der US-Sorte WTI stieg zuletzt auf den höchsten Stand seit 28 Monaten. Auf die Stimmung drückten zudem enttäuschende Zahlen des Computerriesen Hewlett-Packard (HP) sowie Daten zum US-Immobilienmarkt. Im Januar waren hier die Verkäufe bestehender Häuser etwas stärker als erwartet gestiegen. Die Experten der Postbank begründeten dies mit dem hohen Anteil an Zwangsversteigerungen. Alles in allem habe der US-Immobilienmarkt noch einen weiten und anstrengenden Erholungspfad vor sich.

Die Papiere von HP rutschten nach den Resultaten vom Vorabend um 9,62 Prozent auf 43,59 US-Dollar ab. Der Konzern hatte zwar seine Umsätze und Gewinne im ersten Quartal steigern können, am Markt wurde allerdings ein gesenkter Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr als herbe Enttäuschung gewertet. Statt bis zu 133,5 Milliarden Dollar erwartet das Unternehmen nunmehr einen maximalen Umsatz von 131,5 Milliarden Dollar. Andere Werte aus der Computerbranche notierten ebenfalls im Minus. So verloren die Titel von Intel 3,03 Prozent auf 21,15 Dollar, die Papiere von Dell schlugen sich mit minus 0,26 Prozent auf 15,11 Dollar noch vergleichsweise gut.

Nach unten ging es auch für die Papiere von Lowe’s. Sie verbilligten sich um 1,00 Prozent auf 25,73 Dollar. Händler hatten den Ausblick der zweitgrössten US-Baumarktkette als «glanzlos» bezeichnet. Erst am Vortag hatte der Marktführer Home Depot seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben und damit einen wesentlich optimistischeren Ton angeschlagen. Die Aktien von Home Depot verloren am Mittwoch ebenfalls, sie büssten 2,07 Prozent auf 37,30 Euro ein.

Gegen den Trend zulegen konnten die Titel von Apple mit einem Plus von 1,18 Prozent auf 342,62 Dollar. Berichten zufolge hat der Hersteller von iPhone und Co. am 2. März zu einem «Event» eingeladen. Am Markt hiess es, dann werde voraussichtlich das iPad 2 vorgestellt. In den vergangenen Tagen hatte es noch Gerüchte gegeben, dass sich der Verkaufsstart des Tablet-Computers verzögern könnte. Ungeachtet dessen hatten die Apple-Anteilseigner auf der Hauptversammlung einen Antrag abgelehnt, in dem ein Fahrplan für die Nachfolge des erkrankten Konzernchefs Steve Jobs gefordert worden war.

Einer der grossen Gewinner waren die Anteilsscheine von Vertex Pharmaceutical, die um 15,04 Prozent auf 43,97 Dollar in die Höhe schnellten. Börsianer verwiesen auf einen Erfolg eines experimentellen Medikaments des Pharmakonzerns. Dieses habe Medienberichten zufolge die Lungenfunktion bei Patienten mit Mukoviszidose bedeutend verbessert. Mukoviszidose ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der ein zäher Schleim vor allem die Lunge der Patienten verklebt. (awp/mc/ps)

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