New York – Die US-Börsen haben am Montag weitere Verluste verzeichnet. Der Dow Jones Industrial sank um 1,05 Prozent auf 12.381,26 Punkte. Dabei hat sich der weltbekannte Aktienindex, der in der Vorwoche 0,66 Prozent verloren hatte, nach schwachem Start kaum noch bewegt. Der breiter angelegte S&P-500-Index gab 1,19 Prozent auf 1.317,37 Punkte ab. An der Nasdaq ging es für den Composite Index um 1,58 Prozent auf 2.758,90 Punkte runter, der Nasdaq 100 verbilligte sich um 1,47 Prozent auf 2.316,78 Punkte.
Anhaltende Sorgen um die Stabilität der Eurozone haben die Risikoscheu der Anleger auch in den USA weiter anwachsen lassen und sie in «Sichere Häfen» wie den Rentenmarkt getrieben. Analyst Andre Saenger von IG Markets sagte: «Spekulationen um die Entwicklung der europäischen Schuldenkrise haben die US-Börsen belastet». Zu der Unsicherheit um eine mögliche Umschuldung Griechenlads waren zum Wochenende auch noch eine schwere Niederlage für die regierenden Sozialisten bei den regionale Wahlen in Spanien und negative Aussagen zur Kreditwürdigkeit Italiens durch Standard & Poor?s (S&P) gekommen. In der Folge zeigte sich der Euro schwach und auch Rohstoffe wie insbesondere die Ölpreise gerieten unter Druck. Zusätzlich nannten einige Börsianer Unsicherheit angesichts der künftigen Leitzinspolitik der US-Notenbank als Belastung. Hinzu kämen auch die zuletzt verschlechterten Konjunkturdaten als möglicher Bremsschuh.
Rohstoffwerte zählten angesichts der fallenden Preise insbesondere für Rohöl und auch wegen der besonders sensiblen Reaktion auf die sich etwas eintrübende Konjunkturerwartung zu den grössten Verlierern. Alcoa verbilligten sich um 1,78 Prozent auf 15,98 US-Dollar, der Chemiewert DuPont de Nemours rutschte um 2,16 Prozent auf 51,60 Dollar ab. Bei den Ölwerten mussten vor allem Zulieferer wie Devon Energy mit einem Abschlag von 2,67 Prozent oder Schlumberger mit minus 1,70 Prozent Federn lassen.
Schlechtester Wert im Dow Jones-Index waren allerdings Caterpillar mit einem Abschlag von 2,34 Prozent auf 101,89 Dollar. Börsianern zufolge hat das Justizministerium den Kauf des Bergbaurüsters Bucyrus nun genehmigt. Der weltgrösste Baumaschinen-Hersteller will 7,6 Milliarden Dollar plus Schulden für den Anbieter von Geräten für den Tage- und Untertagebau hinblättern.
Im Plus endeten bei den dreissig Dow-Werten lediglich McDonald’s, die sich um 0,21 Prozent auf 82,50 Dollar verteuerten. Barclays hatte die Papiere der Schnellrestaurantkette nach einer Investorenveranstaltung zum China-Geschäft auf «Overweight» mit einem Kursziel von 91,00 Dollar belassen. Auch Wal-Mart Stores hielten sich mit minus 0,13 Prozent auf 55,22 Dollar relativ gut.
Bei den Technologiewerten kühlte sich indes der Hype um Linkedin etwas ab. Die Anteile an dem Online-Netzwerk, das in der Vorwoche ein furioses Börsendebut gefeiert hatte, verbilligten sich um 5,37 Prozent auf 84,37 Dollar. Einige Börsianer hatten auch bereits Sorgen vor einer neuen Internet-Blase geäussert, nachdem die Anleger so heiss auf die Aktien der Plattform für berufliche Kontakte waren, dass sich ihr Börsenwert gleich am ersten Handelstag mehr als verdoppelt hatte. Linkedin war zum Handelsschluss am Donnerstag 8,9 Milliarden Dollar (6,2 Mrd Euro) wert gewesen. Das war mehr als in Deutschland etwa die Commerzbank oder Fraport auf die Waage bringen. (awp/mc/ps)