US-Schluss: Etwas schwächer – Unsicherheiten überwiegen

US-Schluss: Etwas schwächer – Unsicherheiten überwiegen

New York – Die Wall Street ist am Dienstag hin und her gerissen gewesen zwischen einer Erholung im Rohstoffsektor und Sorgen einer sich abschwächenden Wirtschaft. Entsprechend pendelte der US-Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) zwischen Gewinnen und Verlusten. Zum Handelsschluss stand er bei 12.356,21 Punkten und damit um 0,20 Prozent tiefer. Es war damit der dritte Handelstag in Folge mit Verlusten. Der marktbreite S&P-500-Index gab 0,08 Prozent auf 1.316,28 Punkte ab. An der Technologiebörse Nasdaq schloss der Composite Index um 0,46 Prozent schwächer bei 2.746,16 Punkten. Der Nasdaq 100 ging mit minus 0,57 Prozent bei 2.303,55 Punkten aus dem Handel.

Die Erholung bei den Rohstoffpreisen begründeten Marktteilnehmer mit einer Studie von Goldman Sachs. Darin hatten die Analysten betont, dem Rohstoffmarkt gegenüber wieder eine zuversichtlichere Haltung einzunehmen. Den Experten zufolge bleiben die kurzfristigen Risiken zwar bestehen. Allerdings sei das Chance-Risiko-Verhältnis so, dass sie nun wieder auf den Markt setzten. Daher hatten die Experten ihre mittelfristige Einschätzung für den Markt auf «Overweight» angehoben. Vor allem auf Öl, Zink und Kupfer sollten Marktteilnehmer demnach setzen.

Allerdings sei die Stimmung wegen der fortwährenden Sorgen um die Schuldenkrise in Europa immer noch gedämpft, hiess es am Markt weiter. Industriewerte wie General Electric (GE) gehörten zu den grössten Verlieren im Dow Jones. Die jüngsten Konjunkturdaten hätten erneut Fragen über das weitere Wirtschaftswachstum aufgeworfen, sagten Marktteilnehmer.

Angesichts der anziehenden Metall- und Ölpreise standen entsprechend die Aktien aus dem Rohstoffsektor im Blickfeld der Anleger. Am Vortag hatten sie wegen der fallenden Preise und der besonders sensiblen Reaktion auf die sich etwas eintrübende Konjunkturerwartung noch zu den grössten Verlierern gezählt. Anteilsscheine von Alcoa stiegen um 0,81 Prozent auf 16,11 US-Dollar. Die beiden Ölwerte ExxonMobil und Chevron Corp. gehörten mit Aufschlägen von 0,77 beziehungsweise 0,89 Prozent ebenfalls zu den Spitzenreitern im Dow.

Für Gesprächsstoff sorgte erneut ein Börsengang aus der Technologiebranche: Die Aktien des russischen Internetkonzerns Yandex notierten zuletzt bei 38,85 US-Dollar. Damit stiegen sie gegenüber ihrem Ausgabepreis von 25,00 Dollar um mehr als 55 Prozent. Der Börsengang zählt als einer der grössten Internet-IPOs seit dem von Google. Die meist genutzte russische Suchmaschine nahm mit dem Gang an die Börse 1,3 Milliarden Dollar ein. Das waren 19 Prozent mehr als erwartet. In der vergangenen Woche hatte bereits der fulminante Börsenstart des Karriere-Netzwerks LinkedIn für Aufsehen gesorgt. Der Konzern konnte seinen Börsenwert am ersten Tag mehr als verdoppeln, rief damit aber auch die ersten warnenden Stimmen vor einer neuen Internet-Blase auf den Plan. LinkedIn-Aktien gewannen an diesem Dienstag 8,10 Prozent hinzu.

Darüber hinaus rückte der Finanzsektor in den Fokus: Laut Presseberichten hat die New Yorker Staatsanwaltschaft im Rahmen ihrer Ermittlungen auf dem US-Hypothekenmarkt weitere Informationen von JPMorgan angefordert. Dies berichteten die «Financial Times» und die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen. Die Papiere der Bank schlossen mit einem Minus von 0,49 Prozent bei 42,34 Dollar. Auch die schweizerische Grossbank UBS , die Deutsche Bank und die Royal Bank of Scotland sind demnach zu einem Treffen vorgeladen worden.

Die Titel von AIG gehörten mit einem Abschlag von 1,73 Prozent auf 29,46 Dollar ebenfalls zu den schwächeren Werten. Das US-Finanzministerium könnte nach Börsenschluss den endgültigen Preis für die geplante Aktienplatzierung bekanntgeben, hiess es am Markt. Wie das «Wall Street Journal» (WSJ) am Dienstag berichtete, dürften die Aktien zu einem Preis von 29 bis 30 Dollar an der Börse platziert werden. Insgesamt soll der Staatsanteil durch den Verkauf von 300 Millionen Papieren von derzeit 92 Prozent auf 77 Prozent sinken, hiess es in dem Pressebericht. (awp/mc/ss)

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