New York – Mit einigen marktbewegenden Bilanzvorlagen im Fokus haben sich die New Yorker Börsen am Dienstag etwas von ihren Vortagesverlusten erholt. Johnson & Johnson habe an der Dow-Spitze von überraschend guten Quartalszahlen profitiert und andere Konsum- und Industriewerte mitgezogen, sagten Händler. Insgesamt sei der Rückschlag vom Vortag von vielen als übertrieben angesehen worden. Der nun «negative» Ausblick der Ratingagentur Standard & Poor’s für US-Staatsanleihen hatte die Kapitalmärkte zum Wochenstart durchgeschüttelt.
Goldman Sachs und Texas Instruments hätten dagegen mit ihren Bilanzen nicht überzeugt und die Stimmung im Finanzsektor sowie bei Techwerten etwas eingetrübt. Positiv habe indes die stärker als erwartet gestiegene Zahl der US-Baubeginne im März gewirkt.
Der Dow Jones Industrial gewann 0,53 Prozent auf 12.266,75 Punkte. Damit schloss der weltweit bekannteste Aktienindex nahe seinem Tageshoch. Der S&P-500-Index endete um 0,57 Prozent höher bei 1.312,62 Punkten. An der Technologiebörse Nasdaq legte der Composite Index 0,35 Prozent auf 2.744,97 Punkte zu. Der Nasdaq 100 gewann 0,63 Prozent auf 2.306,77 Punkte.
Bankenwerte blieben im Fokus der Börsianer, nachdem Goldman Sachs den Zahlenreigen der Branche fortsetzte. Zwar musste das Finanzhaus zu Jahresbeginn einen kräftigen Gewinneinbruch hinnehmen, Analysten hatten aber mit einem noch stärkeren Ergebnisrückgang gerechnet. Händler reagierten zunächst positiv. Dann belastete aber der erwartete Gegenwind in der Branche die Stimmung und die Aktie der bisherigen Geldmaschine der Wall Street rutschte um 1,23 Prozent auf 151,89 Dollar ab. Ohnehin läuft JPMorgan Goldman den Rang als das Aushängeschild ab. Der Konkurrent hatte in der Vorwoche Zahlen vorgelegt. Laut Händlern rutschten die Anteile an Morgan Stanley im Sog des früheren Primus um 1,69 Prozent auf 26,10 Dollar ab. JPMorgan-Aktien verteuerten sich dagegen als ein Favorit im Dow Jones um 1,59 Prozent auf 44,66 Dollar.
An der Spitze des Leitindex beendeten ebenfalls nach Zahlen die Aktien von Johnson & Johnson mit einem Plus von 3,69 Prozent auf 62,69 Dollar den Handelstag. Der US-Konsumgüter- und Medizintechnikkonzern verdiente im ersten Quartal aufgrund von Rückrufkosten zwar weniger als im Vorjahr. Ohne Sondereffekte stieg der Gewinn aber stärker als von den meisten Analysten erwartet. Zudem hob der Konzern seine Prognose an. Gute Arzneimittelverkäufe und auch die Stabilisierung im Konsumgütergeschäft hoben Börsianer positiv hervor.
Technologiewerte hinkten dagegen zum Teil dem Markt hinterher. Einen Rückschlag von 0,72 Prozent auf 34,54 Dollar mussten die bis Anfang April gut gelaufenen Aktien von Texas Instruments (TI) hinnehmen. TI gehört zu den Leidtragenden der schweren Naturkatastrophe in Japan und enttäuschte daher zum Teil mit seinen Zahlen. Zwar konnte der Chiphersteller seinen Umsatz im ersten Quartal noch steigern, der Gewinn stagnierte dagegen. Mit Intel und IBM stehen am Abend nach US-Handelsschluss weitere Technologiewerte mit der Bilanzvorlage auf der Agenda. (awp/mc/ss)