US-Schluss: Fester – Hoffnung auf Rettung Griechenlands

US-Schluss: Fester – Hoffnung auf Rettung Griechenlands

New York – Die Hoffnung auf eine Rettung des schuldengeplagten Griechenland hat die US-Börsen zum Wochenauftakt gestützt. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss am Montag 0,63 Prozent höher bei 12.080,38 Punkten. Er knüpfte damit an seine positive Entwicklung vor dem Wochenende an und setzte sich weiter von der psychologisch wichtigen und zuletzt umkämpften 12.000-Punkte-Marke ab. Der breit gefasste S&P-500-Index gewann 0,54 Prozent auf 1.278,36 Punkte. Auch an der Technologiebörse Nasdaq ging es bergauf: Der Composite Index rückte um 0,50 Prozent auf 2.629,66 Punkte vor und der Nasdaq 100 gewann 0,52 Prozent auf 2.204,36 Punkte.

Zwar hatten die Euro-Finanzminister ihren Druck auf das von der Pleite bedrohte Mitgliedsland verstärkt, dem sie ohne neues Sparprogramm keine weiteren Kredite geben wollen. Von diesem muss der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou nun das Parlament überzeugen. Doch hatte die EU auch wie schon länger geplant ihren Krisenfonds EFSF für Wackelkandidaten aufgestockt. Von Börsianern hiess es, falls Europa die Schuldenprobleme in den Griff bekomme, hätten die überverkauften Aktienmärkte weiter Luft nach oben.

Im Dow-Mittelfeld legten die Aktien von Boeing um 0,49 Prozent auf 74,52 US-Dollar zu, nachdem der Flugzeugbauer einen Auftrag für sechs Langstreckenmaschinen aus dem Emirat Katar erhalten hatte. Die Flugzeuge vom Typ Boeing 777-300ER haben nach Preisliste einen Wert von 1,7 Milliarden Dollar. Zudem winken dem Unternehmen für sein neues Flaggschiff 747-8 Intercontinental Aufträge in Milliardenhöhe. Zwei Kunden unterzeichneten laut Boeing feste Bestellungen und Vorverträge für 17 Exemplare des Passagierflugzeugs.

Im Ölsektor stiegen die Papiere von ExxonMobil um überdurchschnittliche 0,87 Prozent auf 79,71 Dollar. Chevron hielten sich mit Gewinnen von 0,76 Prozent auf 99,91 Dollar in etwa marktkonform.

Eine negative Sektorstudie sorgte indes für Abschläge bei den Finanzwerten. Die Citigroup hatte die Kursziele für Bank of America, Goldman Sachs und Morgan Stanley gesenkt. Sie rechnet damit, dass die Erträge im FICC-Geschäft (Anleihen, Währungen und Rohstoffe) im zweiten Jahresviertel um 30 Prozent im Quartalsvergleich sinken dürften. Das Geschäft mit Wertpapieren dürfte für die US-Unternehmen im Quartalsvergleich um 15 Prozent zurückgegangen sein. Entsprechend büssten die Titel von JPMorgan als Dow-Schlusslicht 0,78 Prozent auf 40,48 Dollar ein und Bank of America verbilligten sich um 0,75 Prozent auf 10,60 Dollar. Ausserhalb des Leitindex fielen Morgan Stanley um 1,93 Prozent auf 22,39 Dollar zurück.

Das wertvolle Patent-Arsenal des gescheiterten Telekom-Ausrüsters Nortel Networks zieht indes laut einem Bericht des «Wall Street Journal» vom Wochenende auch Apple und den weltgrössten Chipkonzern Intel als Bieter an. Damit bekäme der einzige bisher bekannte Interessent Google starke Rivalen. Das Nortel-Paket gilt als eine Schatztruhe. Bei den rund 6.000 Patenten und Patentanträgen geht es um wichtige Technologien für Mobilfunk und WLAN, aber auch für Internet-Suche oder Online-Netzwerke. Einige Patente betreffen auch den nächsten schnellen Datenfunk-Standard LTE.

Für die Apple-Titel ging es um 1,58 Prozent auf 315,32 Dollar bergab – hier belastete die ebenfalls vom «Wall Street Journal» stammende Nachricht, dass der jüngste Google-Zukauf bei Online-Werbung amerikanische Wettbewerbshüter auf den Plan rufe. Das US-Justizministerium werde die Übernahme des Spezialisten für grafische Onlinewerbung Admeld unter die Lupe nehmen, heisst es. Der Deal hat nach Informationen der Zeitung ein Volumen von rund 400 Millionen Dollar, womit es die sechstgrösste Übernahme in der Google-Firmengeschichte wäre. Die Google-Papiere sanken um minimale 0,09 Prozent auf 484,58 Dollar, wogegen die Anteilsscheine von Intel um 0,59 Prozent auf 21,33 Dollar zulegten. (awp/mc/ps)

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