US-Schluss: Fester – Mubarak-Rücktritt hebt Börsen hoch

US-Schluss: Fester – Mubarak-Rücktritt hebt Börsen hoch

New York – Die Erleichterung über den Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak hat den US-Börsen am Freitag weitere Gewinnen beschert. Der Leitindex Dow Jones Industrial kletterte um 0,36 Prozent nach oben auf 12.273,26 Punkte und ging auf dem höchsten Stand seit Mitte Juni 2008 ins Wochenende. Seit dem vergangenen Freitag hat der weltweit bekannteste Aktienindex 1,50 Prozent zugelegt. Der marktbreitere S&P-500-Index gewann am Freitag 0,55 Prozent auf 1.329,15 Punkte. An der technologielastigen Nasdaq-Börse stieg der Composite Index um 0,68 Prozent auf 2.809,44 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 schloss mit plus 0,63 Prozent bei 2.379,15 Punkten auf einem neuen Zehnjahreshoch.

Der Mubarak-Rücktritt hat Händlern zufolge für ein Aufatmen an den Börsen gesorgt, worauf die Aktienindizes ins Plus gedreht seien. Im frühen Handel hatte noch der am Vorabend verweigerte Rücktritt Mubaraks Ängste vor einem Übergreifen der Proteste auf ölfördernde Länder wie Saudi Arabien, Libyen und Algerien geschürt. Auch eine Beeinträchtigung des Schiffsverkehrs im Suezkanal war befürchtet worden und hatte den Markt belastet. Ägypten sei das Thema gewesen, das alle anderen Daten in den Hintergrund gedrängt hat, sagten Börsianer. So reagierten die Anleger auch kaum auf die Handelsbilanz der USA, die den Markt genauso wenig bewegte wie der Index der Uni Michigan.

Tagesverlierer im Dow waren nach Zahlen die Papiere von Kraft Foods mit minus 1,45 Prozent auf 30,66 US-Dollar. Der Konzern hatte am Vorabend nach Börsenschluss wegen steigender Rohstoffkosten und einer anhaltenden Schwäche in vielen Kernmärkten vor einem «herausfordernden» Jahr 2011 gewarnt. Der Umsatz stieg zwar im Schlussquartal dank der Übernahme des britischen Süsswarenherstellers Cadbury, unter dem Strich war der Gewinn jedoch wegen der damit verbundenen Kosten zurückgegangen. Viele Analysten zeigten sich nicht überrascht von den reduzierten Gewinnzielen, Händler reagierten aber verbittert.

Die am Vortag nach der Bilanzvorlage kräftig unter Druck geratenen Titel von Cisco Systems verloren weitere 1,11 Prozent an Wert. Ausserhalb des Leitindex brachen die Anteile des Online-Reiseportals Expedia nach enttäuschenden Zahlen um 16,97 Prozent auf 21,33 Dollar ein. Zwar hatte Expedia dank steigender Buchungszahlen einen Quartalsgewinn ausgewiesen, die Ergebnisse verfehlten aber die Erwartungen.

Gefragt waren indes erneut die Finanzwerte – das US-Bankenbarometer KBW Bank Index legte 1,83 Prozent zu. JPMorgan verteuerten sich als zweitbester Wert im Dow um 2,28 Prozent auf 46,57 Dollar, Bank of America gewannen 1,93 Prozent an Wert. Börsianer verwiesen auch auf die Pläne der US-Regierung zur Reform des Hypothekenmarktes.

Tagesgewinner im Nasdaq 100 waren ebenfalls nach Zahlen die Aktien von Wynn Resorts mit einem Aufschlag von 7,45 Prozent auf 129,10 Dollar. Der Hotel- und Kasinokonzern konnte einen deutlich besser als erwarteten Gewinn im Abschlussquartal ausweisen. Ebenfalls gefragt zeigten sich in dem technologielastigen Index First Solar mit plus 5,49 Prozent.

Einen erfolgreichen Börsengang legte der Pipelinebetreiber Kinder Morgan aufs Parkett. Der Schlusskurs von 31,05 Dollar lag um 3,5 Prozent über dem Ausgabepreis. Ford-Titel legten 2,70 Prozent auf 16,38 Dollar zu. Der Autobauer will im ersten Quartal drei Milliarden Dollar Schulden zurückzahlen, um sein Kreditrating zu verbessern. (awp/mc/ps)

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