US-Schluss: Fester – Nach Dell-Zahlen wieder auf Rekordkurs

US-Schluss: Fester – Nach Dell-Zahlen wieder auf Rekordkurs

New York – Nach dem verhaltenen Wochenbeginn haben die wichtigsten US-Indizes am Mittwoch ihren Rekordkurs fortgesetzt. Vor allem gute Zahlen des Computerherstellers Dell liessen Stimmung und Kurse steigen. So gewann der Dow Jones Industrial 0,50 Prozent auf 12.288,17 Punkte und kletterte zwischenzeitlich erstmals seit Juni 2008 wieder über 12.300 Punkte. Der marktbreitere S&P-500-Index stieg auf vergleichbarem Rekordniveau um 0,63 Prozent auf 1.336,32 Punkte.

An der technologielastigen Nasdaq-Börse ging es für den Composite Index um 0,76 Prozent auf 2.825,56 Punkte nach oben. Er stand seit November 2007 nicht höher. Der Auswahlindex Nasdaq 100 schritt auf Zehn-Jahres-Hoch voran und zog um 0,67 Prozent an auf 2.397,94 Punkte.

Neben den Dell-Zahlen sorgten Übernahmen laut Börsianern für Hoffnung auf weitere Kursgewinne. Als Haar in der Suppe machten sie allerdings die weiter geringen Handelsumsätze aus, die nach der jüngsten Kursrally demnächst einen Rücksetzer erwarten liessen. Das Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung hatte die Fahrt des Marktes nur kurzzeitig gebremst. Die Notenbanker der Fed sehen die Konjunkturentwicklung optimistischer als zuletzt, monieren jedoch die Entwicklung am Arbeitsmarkt als weiterhin nicht zufriedenstellend.

Dell-Aktien sprangen mit einem Kursgewinn von 11,86 Prozent auf 15,56 US-Dollar an die Spitze des Nasdaq-Auswahlindex. Eine starke Nachfrage seiner Firmenkunden hatte den Computerkonzern auf Trab gehalten. Vor allem die Asiaten hatte deutlich mehr Bestellungen abgesetzt. Für Dell hatte sich bezahlt gemacht, dass der Konzern immer mehr der lukrativen Dienstleistungen für Unternehmen anbietet. Dank einer über den Schätzungen liegenden Bruttomarge habe der Gewinn je Aktie seine Prognose und die Konsensschätzung trotz verfehlter Umsatzprognosen deutlich übertroffen, schrieb UBS-Analyst Maynard Um. Er hob sein Kursziel auf 17,00 Dollar und blieb bei seiner Kaufempfehlung.

Daneben stand eine Milliardenübernahme im Pharmasektor im Fokus, deren Vollzug sich nach monatelangen Verhandlungen am Vortag bereits angedeutet hatte. Sanofi-Aventis ist nun beim Poker um Genzyme endlich am Ziel. Der französische Pharmakonzern wird das Biotech-Unternehmen für 20,1 Milliarden Dollar (14,9 Milliarden Euro) in bar übernehmen – die Genehmigung der Kartellbehörden vorausgesetzt. Für die Pariser ist Genzyme der grösste Zukauf, seit der Konzern vor mehr als sechs Jahren den deutsch-französischen Konkurrenten Aventis übernommen hatte. Die Sanofi-Aktie zählte zu den besten Werten im europäischen Leitindex EuroStoxx 50 . Die Titel von Genzyme bauten die Vortagesgewinne um 1,14 Prozent auf 75,15 Dollar aus.

Auch Einzelhändler mit einem Angebot am unteren Ende des Preisspektrums waren gefragt. In den Fokus rückte der Sektor durch das Übernahmeangebot der Trian Group für den Discounter Family Dollar Stores . Deren Aktien sprangen um 21,13 Prozent auf 53,25 Dollar an. Investor und Milliardär Nelson Peltz bietet zwischen 55 und 60 Dollar in bar. Seine Offerte setzt auf den Sparzwang, dem gerade Familien mit niedrigen Einkommen auf Jahre hinaus unterliegen dürften. Im Fahrwasser gewannen Papiere von Dollar Tree 2,96 Prozent auf 52,45 Dollar und Dollar General 10,06 Prozent auf 29,64 Dollar.

Im Dow Jones gehörte die Spitze den Aktien von JPMorgan , die um 2,39 Prozent auf 47,94 Dollar und den Trend fester Bankentitel aus dem europäischen Handel fortsetzten. Hier hatte die französische SocGen mit ihrer Bilanz überzeugt. Schwächster Wert war Verizon Communications mit einem Abschlag von 0,80 Prozent auf 36,17 Dollar. (awp/mc/ss)

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