New York – Gute Konjunkturdaten haben den US-Aktienmarkt am Donnerstag angetrieben. Zudem wächst unter den Anlegern Händlern zufolge die Zuversicht, dass die Eurostaaten am Montag den Weg für die neuen Milliardenhilfen für Griechenland frei machen werden. Der Dow Jones Industrial stieg um 0,96 Prozent auf 12.904,08 Punkte und ist damit nur noch etwa 20 Punkte von seinem höchsten Stand seit Mai 2008 entfernt. Der S&P 500 gewann 1,10 Prozent auf 1.358,04 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq legte der Composite-Index um 1,51 Prozent auf 2.959,85 Punkte zu und der Auswahlindex Nasdaq 100 verbesserte sich um 1,42 Prozent auf 2.592,29 Punkte.
In den USA hatte sich zum Beispiel das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Februar stärker als gedacht aufgehellt. Der sogenannte Philly-Fed-Index stieg von 7,3 Punkten im Vormonat auf 10,2 Punkte. Volkswirte hatten lediglich einen Wert von 9,0 Punkten erwartet. Ferner legte die Zahl der Baubeginne im Januar unerwartet deutlich zu. Schliesslich waren auch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend gefallen.
Darüber hinaus will die Europäische Zentralbank (EZB) nach Informationen der «Welt» den Weg für den seit Monaten umstrittenen griechischen Schuldenschnitt ebnen. Wie die Tageszeitung unter Berufung auf informierte Kreise berichtete, tauschen die nationalen Notenbanken des Euro-Systems ihre griechischen Anleihen gegen neue Anleihen Griechenlands. «Bis Montag soll die ganze Aktion abgeschlossen sein», meldete die Zeitung aus diesen Kreisen weiter. Die EZB gab dazu keinen Kommentar ab.
An der Dow-Spitze zogen die Microsoft-Papiere um 4,16 Prozent an auf 31,30 US-Dollar. Damit notieren sie aktuell so hoch wie seit April 2010 nicht mehr. Auch andere Technologiewerte verbuchten in dem guten Umfeld Gewinne. So machten die Titel von Nvidia ihre anfänglichen Verluste wett und verbesserten sich um 1,73 Prozent. Der Grafikkarten-Spezialist hatte zuvor schlechter als vom Markt erwartete Quartalszahlen publiziert.
Die Titel von Apple rückten um leicht unterdurchschnittliche 0,98 Prozent vor. Damit profitierten sie nur bedingt von der überraschenden Ankündigung, noch diesen Sommer eine neue Version des Betriebssystems OS X namens Mountain Lion auf den Markt zu bringen. Die Anteilsscheine des Konzerns hatten am Vorabend wegen der jüngsten Entwicklung eines Markenstreits in China um mehr als 2 Prozent nachgegeben. Am Ende des Nasdaq 100 fielen die Aktien von Amazon.com um 2,46 Prozent auf 179,93 Dollar, nachdem Morgan Stanley die Papiere des weltgrössten Onlinehändlers auf «Equal-weight» abgestuft hatte.
Der Autobauer General Motors (GM) vermeldete indes für 2011 das beste Ergebnis seiner 104-jährigen Unternehmensgeschichte. Die Titel schnellten dank starker Verkäufe in Nordamerika sowie im boomenden China um 8,99 Prozent auf 27,17 Dollar in die Höhe.
Die Finanzwerte Bank of America sowie JPMorgan legten mit plus 3,98 Prozent respektive 1,60 Prozent stärker zu als der Dow und trotzten damit negativen Branchennachrichten. Die Ratingagentur Moody’s hatte am Vorabend angekündigt, die Kreditwürdigkeit von weltweit mehr als 100 Banken überprüfen zu wollen. Unter den Kandidaten für eine mögliche Herabstufung des Ratings befinden sich neben den grössten europäischen Kreditinstituten auch die wichtigsten US-Geldhäuser. (awp/mc/pg)