New York – Die US-Börsen haben am Mittwoch nach der Zustimmung des griechischen Parlaments zu den Sparplänen der Regierung weiter zugelegt. Der Leitindex Dow Jones knüpfte an die Gewinne der vergangenen beiden Handelstage an und ging 0,60 Prozent höher bei 12.261,42 Punkten aus dem Handel. Im Wochenverlauf hat er damit schon rund 2,7 Prozent an Wert gewonnen. Der breiter gefasste S&P 500 rückte um 0,83 Prozent auf 1.307,41 Punkte vor. Auch die Technologiewerte an der Nasdaq legten zu. Der Composite Index verabschiedete sich 0,41 Prozent höher bei 2.740,49 Punkten und der Auswahlindex Nasdaq 100 schloss 0,38 Prozent höher bei 2.294,43 Punkten.
Das griechische Parlament hat bei der mit Spannung erwarteten Abstimmung das Sparprogramm gebilligt und damit den Weg für weitere internationale Milliarden-Hilfen freigemacht. Laut Händlern fiel die Marktreaktion nach der Entscheidung allerdings verhalten aus, da Anleger viel davon mit der jüngsten Kursrally schon vorweg genommen hätten. «Damit wurde nur ein Desaster vermieden», sagte ein Börsianer. Nun warteten aber immer noch grosse Herausforderungen auf das südeuropäische Land. Als zusätzlicher Kurstreiber wurde am Markt auf gute Daten vom US-Immobilienmarkt verwiesen. In den USA waren die noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe im Mai stärker gestiegen als erwartet worden war.
Finanzwerte gehörten nach der Entscheidung in Griechenland zu den Gewinnern. Aktien der Bank of America stiegen an der Spitze vom Dow Jones um 2,96 Prozent auf 11,14 US-Dollar, nachdem die Bank im Streit um zwielichtige Hypothekendeals einer Vergleichszahlung in Höhe von 8,5 Milliarden Dollar zugestimmt hatte. Die US-Grossbank erwartet daher im zweiten Quartal zwar einen Milliardenverlust. Laut Händlern war dies allerdings befürchtet worden und die Belastung sei sogar etwas geringer als gedacht.
Im US-Leitindex gehörten ferner die Papiere von JPMorgan zu den Favoriten. Sie verteuerten sich um 2,30 Prozent auf 40,45 Dollar. Ausserhalb des Dow Jones legten weitere Bankentitel deutlich zu. Aktien der Citigroup gewannen 3,36 Prozent und Goldman Sachs stiegen um 2,53 Prozent.
Ein Kursfeuerwerk brannten kurz vor Börsenschluss die Aktien von Kreditkartenanbietern ab. Sie profitierten von einem Vorschlag einer internen Arbeitsgruppe der US-Notenbank Fed, wonach der zulässige Gebührensatz für Händler bei Kartenzahlungen auf 22 Cent pro Zahlungsvorgang angehoben werden soll. Dies wären 10 Cent mehr als noch im Dezember vorgeschlagen. Die zuvor noch kaum veränderten Visa-Titel kletterten in Windeseile um 15 Prozent auf 86,57 US-Dollar und Mastercard-Papiere schnellten um 11,31 Prozent auf 309,70 Dollar hoch. American Express dagegen reagierten mit einem Plus von 2,58 Prozent vergleichsweise verhalten.
Darüber hinaus gewannen die Titel von Monsanto 5,02 Prozent auf 70,26 Dollar hinzu. Der weltgrösste Agrar- und Biotechnikkonzern hatte im dritten Geschäftsquartal operativ deutlich mehr verdient als von Analysten erwartet worden war. Für das Gesamtjahr hatte Monsanto seine Gewinnprognose deutlich angehoben und liegt mit der avisierten Spanne jetzt über den Marktschätzungen.
Im Stahlsektor wirkte sich derweil eine Analystenstimme positiv aus. US Steel schnellten nach einer Hochstufung der Deutschen Bank um 5,86 Prozent auf 45,85 Dollar nach oben. Die Experten empfehlen die Titel fortan zum Kauf. Auch die Aktien des Konkurrenten AK Steel wurden auf «Buy» hochgestuft, woraufhin sie um 5,15 Prozent auf 15,51 Dollar vorrückten. (awp/mc/ss)