New York – Die US-Börsen haben nach den Verlusten der vergangenen Tage einen versöhnlichen Wochenausklang hingelegt. Der Dow Jones stieg am Freitag um 0,51 Prozent auf 12.130,45 Punkte, nachdem der US-Leitindex zuvor drei Handelstage in Folge nachgegeben hatte. Auf Wochensicht büsste er aber dennoch 2,10 Prozent ein. Für den breiter aufgestellten S&P-500-Index ging es am Freitag um 1,06 Prozent auf 1.319,88 Punkte nach oben. An der Technologiebörse Nasdaq kletterte der Composite Index um 1,58 Prozent auf 2.781,05 Punkte, der Nasdaq 100 stieg um 1,43 Prozent auf 2.346,29 Punkte.
Die Ankündigung Saudi-Arabiens, die durch Libyen entstehende Öl-Versorgungslücke zu füllen, habe für etwas Beruhigung gesorgt, sagte ein Börsianer. «Die Panik am Markt hat sich etwas gelegt», meinte ein anderer Marktteilnehmer mit Blick auf die Unruhen in Libyen. Daran änderten auch die wieder etwas anziehenden Ölpreise nichts. Auftrieb verschaffte den Märkten zudem die Tatsache, dass sich das von der Universität Michigan gemessene Konsumklima in den USA im Februar deutlich aufgehellt hatte.
Zu den stärksten Dow-Werten zählten die Aktien von Boeing, sie sprangen um 2,18 Prozent an auf 72,30 US-Dollar. Der US-Flugzeugbauer hatte am Vorabend den Zuschlag für den milliardenschweren Grossauftrag der US-Armee zum Bau von 179 Tankflugzeugen bekommen. Damit hatte Boeing den jahrelangen und Aufsehen erregenden Bieterkampf mit dem europäischen Rivalen EADS für sich entschieden.
Um 3,05 Prozent auf 32,40 Prozent nach oben ging es für die Papiere von Wells Fargo. Börsianer begründeten das mit einer Studie der Investmentbank Goldman Sachs. Diese habe die Papiere der Bank auf die «Conviction Buy List» gesetzt. Auch andere Bankenwerte machten Boden gut, Bank of America kletterten um 1,65 Prozent auf 14,20 Dollar, JPMorgan gewannen 1,68 Prozent auf 46,68 Dollar.
JC Penney verloren 6,54 Prozent auf 34,16 Dollar. Der Einzelhändler hatte mit seinen Zahlen zum vierten Quartal und zum Gesamtjahr zwar die Erwartungen übertroffen, allerdings mit Aussagen zur Entwicklung der Bruttomarge enttäuscht. Kaum besser sah es nach Zahlen für die Aktien des teilverstaatlichten Versicherers American International Group (AIG) aus, sie büssten 4,67 Prozent auf 38,54 Dollar ein. Die Verkäufe von Tochtergesellschaften hatten AIG im Schlussquartal den Weg zurück in die Gewinnzone geebnet. Im Tagesgeschäft läuft es aber weiterhin schwach.
Die Aktien des Solarunternehmens First Solar sackten nach Zahlen vom Vorabend um 5,44 Prozent auf 155,72 Dollar ab. Negativ aufgenommen wurde am Markt, dass der weltgrösste Photovoltaikkonzern das obere Ende seiner Zielspanne für den Umsatz des Jahres 2011 gekappt hatte. Um 2,78 Prozent auf 27,32 Dollar nach unten ging es für die Papiere von Dreamworks Animation. Der Filmkonzern hatte den Umsatz im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar deutlich gesteigert, allerdings nicht im von Analysten erhofften Masse.
Die Titel von Omnivision Technologies schossen um 31,78 Prozent in die Höhe auf 31,43 Dollar. Der Hersteller von Bildsensoren hatte am Vortag mit seinen Quartalszahlen die Prognosen des Marktes klar übertroffen. Das Unternehmen, das unter anderem Apple beliefern soll, hatte von der steigenden Nachfrage nach Smartphones profitiert. (awp/mc/ps)