New York – Die US-Börsen haben sich am Mittwoch mit weiteren Gewinnen aus dem Handel verabschiedet. Händler verwiesen als Kurstreiber auf Signale der US-Notenbank Fed für eine andauernd lockere Geldpolitik sowie gut aufgenommene Unternehmenszahlen. Der Dow Jones Industrial schloss 0,76% höher bei 12’690,96 Punkten und erreichte so den höchsten Stand seit drei Jahren. Der umfassende S&P-500-Index stieg um 0,62% auf 1’355,66 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq schlossen die Indizes gar so hoch wie seit 10 Jahren nicht mehr. Der breit aufgestellte Composite Index kletterte um 0,78% auf 2’869,88 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 ging 0,73% höher bei 2’413,59 Punkten aus dem Handel.
Die US-Notenbank Fed hatte ihren Leitzins wie erwartet nicht verändert und eine Fortsetzung ihrer expansiven Geldpolitik signalisiert. Die US-Notenbank versprach in einer Mitteilung erneut aussergewöhnlich niedrige Zinssätze für eine ausgedehnte Zeitperiode. Noch halte die niedrige Kapazitätsauslastung der Wirtschaft, die verhaltene Inflation und stabile Inflationserwartungen die Notenbank von einer Verschärfung der Geldpolitik ab, sagte Notenbankpräsident Ben Bernanke auf der ersten Pressekonferenz nach einer Zinsentscheidung. Die Konjunktur in den USA erhole sich indes nur mit moderatem Tempo. Die Notenbank korrigierte daher die Wirtschaftswachstumsprognose für das laufende Jahr nach unten.
Grösster Gewinner im Dow Jones waren die 2,74% festeren Papiere von General Electric (GE). Sie schlossen bei 20,65 US-USD. Der Finanzchef des Mischkonzerns rechnet damit, dass die Weltwirtschaft vor einer weiteren Verbesserung steht und geht daher davon aus, dass sein Unternehmen in den nächsten Jahren so schnell wachsen wird wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. Mit einem Minus von 1,83% auf 17,20 USD waren indes die Papiere von Cisco Systems der einzige Verlierer im Dow Jones. Relevante Nachrichten gab es beim Netzwerkausrüster derweil aber nicht.
Zahlen gab es von Boeing. Der Flugzeugbauer ist mit einem Gewinnzuwachs in das neue Jahr gestartet. Konzernchef Jim McNerney bestätigte daraufhin seine Prognose für das Gesamtjahr. Demnach soll der Umsatz angesichts des vollen Auftragsbuchs steigen. Die Papiere stiegen gleichauf mit dem Markt um 0,75% auf 76,12 USD. Die Titel von ConocoPhillips rutschten nach Zahlen derweil um 1,70% auf 79,83 USD ab. Der Ölkonzern hatte im ersten Quartal zwar mehr verdient als im Vorjahr, die Erwartungen aber verfehlt. Auch die Ölproduktion war zum Jahresauftakt enttäuschend ausgefallen.
Besonders kräftig nach oben ging es für die Titel von Amazon.com, die um fast 8% auf 196,63 USD in die Höhe kletterten und damit ein Allzeithoch markierten. Wie am Vorabend nach Börsenschluss vermeldet, investiert der weltgrösste Onlinehändler Milliarden in sein Geschäft und nimmt dafür sinkende Gewinne in Kauf. Aktien von Whirlpool rückten um 0,90% auf 88,65 USD vor. Die Zahlen des Herstellers von Hausgeräten waren besser ausgefallen als erwartet.
Der Pharma- und Konsumgüterhersteller Johnson & Johnson will indes für insgesamt 21,3 Milliarden USD das schweizerische Medizintechnikunternehmen Synthes übernehmen. Die Papiere eröffneten daraufhin im Minus, erholten sich jedoch kontinuierlich und schlossen letztendlich 0,95% höher bei 65,57 USD. (awp/mc/ss)