US-Schluss: Gewinne – Oracle-Ausblick gibt Auftrieb

US-Schluss: Gewinne – Oracle-Ausblick gibt Auftrieb

New York – Starke Quartalszahlen und ein positiver Ausblick des Softwarekonzerns Oracle haben den US-Börsen am Freitag Auftrieb gegeben. Zahlreiche Technologieaktien gehörten daher zu den Favoriten der Anleger. Dass sich das Konsumklima im März laut dem Index der Universität Michigan dagegen etwas stärker als ursprünglich gemeldet eingetrübt hat, vermochte die positive Stimmung nicht zu dämpfen.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial schloss mit plus 0,41 Prozent auf 12.220,59 Punkten und verbuchte damit im Wochenverlauf ein Plus von rund drei Prozent. Der breiter gefasste S&P-500-Index gewann am Freitag 0,32 Prozent auf 1.313,80 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,18 Prozent auf 2.316,36 Punkte. Für den Nasdaq Composite ging es um 0,24 Prozent auf 2.743,06 Zähler nach oben, womit er im Wochenverlauf ein Plus von 3,7 Prozent verbuchte.

Im Fokus der Anleger stand Oracle mit seiner starken Quartalsbilanz. Der SAP-Konkurrent legt weiter ein rasantes Tempo vor und übertraf im Ende Februar abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal dank florierender Verkäufe neuer Software-Lizenzen und der Übernahme des Grossrechner-Spezialisten Sun die Umsatzerwartungen der Analysten. Der Gewinn stieg ebenfalls stärker als erwartet und auch der Ausblick wurde von den Experten gelobt. Oracle stellte für das laufende Quartal einen weiteren Anstieg beim Absatz neuer Software-Lizenzen in Aussicht. Zahlreiche Analysten, darunter die von UBS, Citigroup und Barclays hoben inzwischen ihre Kursziele für die Oracle-Aktie an. Das Oracle-Papier gehörte mit einem Plus von 1,12 Prozent auf 32,64 US-Dollar zu den Favoriten im Nasdaq-Auswahlindex.

Unter den Profiteuren der Oracle-Zahlen befanden sich zudem die Titel von IBM, die an der Spitze im Dow Jones um 1,34 Prozent auf 162,18 Dollar zulegten. Hewlett-Packard (HP) dagegen büssten am Ende des Dow Jones 1,32 Prozent auf 42,53 Dollar ein und Intel gaben um 0,05 Prozent auf 20,37 Dollar nach. Oracle-Chef Larry Ellison hatte zur Vorlage der Zahlen erneut die umstrittene Entscheidung verteidigt, künftig keine Software mehr für den von Intel und HP gemeinsam entwickelten Prozessor Itanium zu entwickeln. Mit dem Schritt greift Oracle vor allem HP an, da die Server des Computerherstellers mit dem Chip laufen und ohne Unterstützung durch Oracle am Markt in Schwierigkeiten kommen könnten.

Die Aktien des Blackberry-Herstellers Research In Motion (RIM) sackten im Nasdaq 100 nach einem enttäuschenden Ausblick um 11,24 Prozent auf 56,86 Dollar ab. Der kanadische Konzern hatte am Vorabend ebenfalls Zahlen vorgelegt und sich dann besorgt über die Gewinnentwicklung im ersten Geschäftsquartal geäussert, das noch bis Ende Mai läuft. «Schockierend mag ein zu hartes Wort sein, aber sehr schwach ist der Ausblick für das erste Quartal allemal», kommentierte ein Analyst.

Die Titel von Best Buy setzten ihre Talfahrt vom Vortag fort und zählten im S&P 500 mit minus 3,02 Prozent auf 29,22 Dollar zu den schwächsten Werten. Der Elektronikeinzelhändler hatte am Donnerstag zwar mit seinem Quartalsgewinn die Erwartungen des Marktes übertroffen, doch enttäuschte der Gewinnausblick. An diesem Freitag nun folgten negative Analystenkommentare. So senkte etwa die Citigroup die Aktie von «Hold» auf «Sell» und das Kursziel von 36 auf 27 Dollar und begründete dies mit wachsender Bedrohung durch den Wettbewerb, begrenztem Potenzial für weiteres Ergebniswachstum und einem allgemeinen Mangel an positiven Kurstreibern.

Bristol-Myers Squibb hingegen gewannen 3,25 Prozent auf 27,29 Dollar, nachdem der Pharmakonzern von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für sein Hautkrebsmittel Ipilimumab erhalten hat. Das Medikament hat in den Studien gezeigt, dass es bei fortgeschrittenem Schwarzen Hautkrebs (Melanom) – einer besonders aggressiven Hautkrebsart – die Überlebenszeit verlängern kann. (awp/mc/ps)

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