US-Schluss: Google drückt Nasdaq ins Minus

New York – Der US-Aktienmarkt hat die Handelswoche am Freitag mehrheitlich mit Gewinnen beendet. Während der Dow, begünstigt von den Schwergewichten IBM und Microsoft, komfortabel im Plus schloss, verharrten die Indizes an der Technologiebörse Nasdaq in der Verlustzone. Der Dow Jones Industrial stieg mit plus 0,76 Prozent auf 12.720,48 Punkte. Auf Wochensicht verzeichnete er damit einen Gewinn von 2,40 Prozent. Der S&P-500-Index konnte kurz vor Handelsschluss ebenfalls noch ins Plus klettern und 0,07 Prozent auf 1.315,38 Punkte zulegen.

An der Technologiebörse Nasdaq verlor der Composite-Index 0,06 Prozent auf 2.786,70 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 büsste 0,19 Prozent auf 2.437,02 Punkte ein.

Enttäuschende Unternehmenszahlen von Google und General Electric (GE) hatten den Optimismus der laufenden Berichtssaison anfangs etwas getrübt, hiess es am Markt. Die Quartalsberichte der laufenden Berichtssaison seien bislang sehr durchwachsen ausgefallen, sagte ein Aktienstratege in New York. Gemessen an den Vorjahren, in denen drei Viertel der Unternehmen die Schätzungen des Marktes übertroffen hätten, seien die bisherigen Berichte klar enttäuschend ausgefallen. Ein anderer Börsianer sagte, dass zwar bisher gemischte Ergebnisse vorlägen, ein gewisser Rückgang des Gewinnwachstums aber bereits in den Kursen eingepreist sei.

Der Industriekonzern GE hatte im Schlussquartal 2011 zwar seinen Wachstumskurs fortsetzen können und steigerte auch den operativen Gewinn das siebte Quartal in Folge im zweistelligen Prozentbereich. Analysten hatten insgesamt jedoch mit einem noch stärkeren Wachstum gerechnet. Die Papiere des Mischkonzerns kletterten nach anfangs deutlichen Verlusten sogar kurz ins Plus, trotzten der anfänglichen Enttäuschung aber zum Schluss mit einem unveränderten Kurs bei 19,15 Dollar.

Google enttäuschte die Anleger stärker. Der Internetkonzern verzeichnete zwar einen Umsatzsprung und auch einen höheren Gewinn, die kräftig gestiegenen Kosten allerdings bremsten das Gewinnwachstum aus. Die Aktie des Konzerns aus Mountain View fiel zuletzt um 8,38 Prozent auf 586,00 Dollar. Der weltgrösste Chiphersteller Intel konnte hingegen trotz fehlender PC-Bauteile wegen der Flut in Thailand sein Geschäft kräftig ausbauen. Die Aktie des Halbleiterherstellers legte um 2,93 Prozent auf 26,38 Dollar zu.

Während Google die technologielastigen Nasdaq-Indizes mit sich ins Minus zog, hievten Microsoft und IBM den Dow an der Spitze in die Gewinnzone. Der Aktienkurs des Software-Primus aus Redmonton stieg um 5,65 Prozent auf 29,71 Dollar. Microsoft glich die schwächelnde Nachfrage nach seinem Betriebssystem-Flaggschiff Windows 7 durch ein besseres Geschäft mit Bürosoftware aus. Auch die Spielekonsolen des Konzerns verkauften sich gut. Das Ergebnis je Aktie übertraf die Markterwartungen.

Die Papiere vom Technologiekonzern IBM gewannen 4,43 Prozent auf 188,52 Dollar. Hier zahlte sich der Fokus auf Software und Dienstleistungen weiter aus. Im abgelaufenen Vierteljahr waren die beiden Sparten erneut die Wachstumstreiber. Beim Umsatz wurden die Erwartungen der Marktexperten zwar verfehlt, beim Ergebnis dafür jedoch übertroffen. IBM hatte nach dem Verkauf seiner PC-Sparte konsequent auf Dienstleistungen gesetzt, was dem einstigen Computer-Pionier durch die Wirtschaftskrisen der vergangenen Jahre half.

Das Kreditkartenunternehmen American Express konnte in seinem vierten Quartal ebenfalls bessere Zahlen vermelden. Die Erträge stiegen dank der Kauflust der Kunden, und auch unter dem Strich stand im Gesamtjahr rund ein Fünftel mehr als zuvor. Doch die Markterwartungen konnte der Konzern damit nicht schlagen: Weil Analysten mit mehr gerechnet hatten, gab die Aktie um 1,79 Prozent auf 50,04 Dollar nach. Schwächer waren im Dow nur Titel der Baumarktkette Home Depot , die 1,98 Prozent verloren.

Ebenfalls mit Zahlen im Fokus stand der weltgrösste Ölfeld-Dienstleister Schlumberger. Er steigerte seinen Gewinn im vierten Quartal. Die Papiere des Konzerns legten um 1,29 Prozent auf 73,80 Dollar zu. Ölkonzerne hatten aufgrund gestiegener Ölpreise ihre Ausgaben für Förderung und Produktion hochgefahren. (awp/mc/ps)

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