US-Schluss: Höher nach schwachem Start

US-Schluss: Höher nach schwachem Start

New York – Der Aktienmarkt in New York hat am Mittwoch nach anfänglich schwächerem Start Gewinne verzeichnen können. Nachdem zwischenzeitlich die Senkung des Kreditausblicks mehrerer europäischer Grossbanken den Aufwärtstrend kurz unterbrochen hatte, zogen die Notierungen vor Handelsschluss noch einmal deutlich an. Der Dow Jones Industrial konnte sich erst in der letzten Handelsstunde ein stabiles Plus erarbeiten und verbuchte am Ende Gewinne von 0,38 Prozent auf 12.196,37 Punkte. Das war der dritte Tagesgewinn in Folge für den Dow. Der breiter gefasste S&P 500 ging mit 0,20 Prozent Gewinnen ebenfalls positiv bei 1.261,01 Punkten aus dem Handel.

An der Nasdaq konnte die Stimmung die Indizes indes nicht ganz in die Gewinnzone hieven. Der Composite gab 0,01 Prozent auf 2.649,21 Punkte ab, während der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,04 Prozent auf 2.320,54 Punkte nachliess.

Nach wie vor bestimmten auch an den US-Märkten die Nachrichten und Spekulationen zu dem am Donnerstag beginnenden EU-Gipfel das Geschehen. Anfangs hatte sich Pessimismus am Markt breitgemacht. Aus deutschen Regierungskreisen sei zu hören gewesen, dass auf dem EU-Gipfel nicht mit einem Durchbruch im Kampf gegen die Schuldenkrise der Eurozone gerechnet werden könne, hiess es von Marktteilnehmern. Im Handelsverlauf hatte sich dann erneut Optimismus unter den Anlegern durchgesetzt. Selbst die Warnung der Ratingagentur Standard & Poor’s, die Beurteilung der Kreditwürdigkeit mehrerer europäischer Grossbanken könne herabgesetzt werden, verpuffte nach einem kurzen Rücksetzer wieder. Die möglichen Kursgewinne im Fall nachhaltiger Vorschläge auf dem Gipfel sollten nicht unterschätzt werden, kommentierte ein Börsianer.

Bankentitel reagierten uneinheitlich auf die Stimmungslage. Während JPMorgan mit mehr als zwei Prozent Gewinn Primus unter den Dow-Werten waren, konnten die Titel der Bank of America ebenfalls rund zwei Prozent zulegen. Goldman Sachs gewannen gar fast vier Prozent. Allen voran aber schritten die Banker von Morgan Stanley: Die Aktien des Geldinstituts sprangen um viereinhalb Prozent hoch.

Anteile der Citigroup hingegen standen wegen der unmittelbaren Folgen der Schuldenkrise lange Zeit unter Druck. Die US-Grossbank will in den kommenden Quartalen etwa 4.500 Stellen streichen, wie Firmenchef Vikram Pandit am späten Dienstag auf einer Investorenkonferenz in New York angekündigt hatte. Die Papiere fielen am Mittwoch zwischenzeitlich um rund anderthalb Prozent, konnten aber schliesslich mit einem kleinen Plus aus dem Handel gehen. Aktien der NYSE Euronext sanken um fast vier Prozent. Ein Analystenhaus hatte seine Gewinnschätzungen für den Börsenbetreiber für das vierte Quartal aufgrund eines niedrigeren Handelsvolumens gesenkt.

Der grösste Kohleproduzent der USA, Peabody Energy, konnte seine Aktionäre ebenfalls nicht erfreuen. Die Analysten von Goldman Sachs hatten sich negativ zum Sektor geäussert, weil sie eine stärkere Regulierung durch die Umweltbehörde erwarten. Peabody-Titel sackten um mehr als drei Prozent ab. Auch andere Kohleproduzenten traf das Votum hart: Arch-Coal-Titel gaben dreieinhalb Prozent ab, Papiere von Alpha Natural Resources verloren ein Prozent.

Schlusslicht im Dow waren die Aktien des Baumaschinenherstellers Caterpillar und von Kraft Foods mit einem beziehungsweise einem halben Prozent Verlust. Auch Boeing und Microsoft mussten geringe Verluste von weniger als einem halben Prozent hinnehmen.

First Solar legten hingegen um viereinhalb Prozent zu. Die MidAmerican Energy Holding von Warren Buffett hatte angekündigt, das Topaz Solar Projekt des Unternehmens in Kalifornien zu übernehmen, das ein Projektvolumen von rund 2 Milliarden Dollar haben soll. Finanzierungsdetails wurden nicht bekannt gegeben.

Die Aktien der Modekette Men’s Wearhouse sprangen um mehr als 19 Prozent nach oben. Das Geschäft mit Herrenanzügen läuft so gut, dass die Modekette für dieses Jahr mehr Gewinn erwartet als Analysten. (awp/mc/ps)

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