New York – Trotz eines schweren Nachbebens in Japan haben die US-Börsen am Donnerstag kaum verändert geschlossen. Das Beben hatte die Stärke 7,4 und erschütterte die Unglücksregion Miyagi im Nordosten des Landes. Diese Meldung habe einige Anleger wieder verunsichert, meinten Börsianer mit Blick auf die erst knapp vier Wochen zurückliegende Erdbebenkatastrophe. Manche Investoren befürchteten, dass es bei japanischen Unternehmen erneut zu Leiterengpässen kommen könnte. Die Behörden hatten zunächst auch eine Tsunami-Warnung herausgegeben, den Alarm aber bald wieder aufgehoben, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete.
Zur Beruhigung der Anleger trug Börsianern zufolge auch die Meldung bei, dass die wöchentlichen US-Arbeitslosenzahlen etwas stärker als von Experten erwartet zurückgegangen waren.
Der Dow Jones sank um moderate 0,14 Prozent auf 12.409,49 Punkte, nachdem er zur Wochenmitte noch auf den höchsten Stand seit Juni 2008 geklettert war. Der S&P-500-Index fiel um 0,15 Prozent auf 1.333,51 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq gab der Composite Index um 0,13 Prozent auf 2.796,14 Punkte nach. Für den Nasdaq 100 aber ging es um 0,02 Prozent auf 2.332,88 Punkte nach oben.
Die Aktien des Mischkonzern General Electric (GE) zählten zu den grössten Verlierern im Dow. Sie büssten nach einem Bericht der «New York Times» 0,97 Prozent auf 20,35 US-Dollar ein. Demnach will das Unternehmen die grösste Fabrik zur Herstellung von Solarmodulen erbauen. Damit plane der Konzern einer der grössten Anbieter in diesem Markt zu werden, hiess es weiter. Ein Analyst wies allerdings darauf hin, dass der Abstand zum Wettbewerber First Solar noch recht gross sei. Andererseits aber habe GE sicherlich die finanziellen Mitte, um eine Aufholjagd starten zu können. Die First-Solar-Titel sanken um 1,20 Prozent auf 148,80 Dollar.
Als einer der Spitzenreiter im weltweit bekanntesten Börsenbarometer Dow Jones hingegen legten die Papiere von Boeing um 0,77 Prozent auf 74,29 Dollar zu. Der Flugzeugbauer hatte im ersten Quartal 104 Verkehrsflugzeuge ausgeliefert.
Die Titel von Einzelhändlern gerieten ebenfalls in Bewegung, nachdem sich Branchengrössen zur Umsatzentwicklung im März geäussert hatten. Die Aktien von Bed Bath and Beyond etwa schnellten um 10,45 Prozent auf 54,55 Dollar in die Höhe und waren damit der klare Spitzenreiter im Nasdaq 100. Der Konzern lag mit seiner Gewinnprognose für das laufende Jahr über den Analystenschätzungen. Bed Bath and Beyond verkauft Küchen- und Haushaltsartikel sowie Ausstattungen für Bäder, Schlaf- und Wohnzimmer.
Nach überraschen guten Umsätzen gewannen auch die Titel des Grosshändlers Costco Wholesale 3,77 Prozent auf 77,82 Dollar. Für die Aktien des Warenhausbetreibers Macy’s ging es um 0,83 Prozent auf 25,40 Dollar in die Höhe.
Die Titel von Gap aber sanken um 1,47 Prozent auf 22,72 Dollar. Hier hatten die Umsatzzahlen des Textileinzelhändlers enttäuscht. (awp/mc/ps)