US-Schluss: Lage verschärft sich – Dow verliert 500 Punkte

New York – Die Lage am US-Aktienmarkt hat sich am Donnerstag dramatisch verschärft: Der Dow Jones Industrial stürzte um mehr als 500 Punkte ab und fiel erstmals seit Dezember 2010 wieder unter die Marke von 11.400 Punkten. Damit unterbot er deutlich sein bisheriges Jahrestief, dass er im März während der sich zuspitzenden Reaktorkatastrophe in Fukushima erreicht hatte. Laut Händlern führten die Sorgen um das US-Wirtschaftswachstum global zu einer beschleunigten Flucht aus Aktienwerten. Marktteilnehmer warten nun mit besonders grosser Anspannung auf den am morgigen Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht.

Der Dow Jones schloss 4,31 Prozent tiefer bei 11.383,68 Punkten und damit weit unterhalb seines bisherigen Jahrestiefs. Von den vergangenen zehn Handelstagen hat er somit neun Tage im Minus beendet und in dieser Zeit 10,5 Prozent an Wert eingebüsst. Der breiter gefasste S&P 500 verlor am Donnerstag 4,78 Prozent auf 1.200,07 Punkte und erlitt seinen grössten Tagesverlust seit Februar 2009. Auch die Technologiewerte an der Nasdaq zeigten sich tiefrot: Der Composite Index unterbot wie der Dow Jones sein Jahrestief. Er sank um 5,08 Prozent auf 2.556,39 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 büsste 4,57 Prozent auf 2.207,20 Punkte ein.

Nicht einmal die deutlich höher gestarteten Aktien von Kraft Foods konnten sich nach einem angekündigten Konzernumbau im Plus halten. Sie schlossen 1,52 Prozent tiefer bei 33,78 US-Dollar, waren damit aber neben McDonald’s der beste Wert im Dow Jones. Die Konzernchefin des US-Lebensmittelmultis, Irene Rosenfeld, will das nordamerikanische Lebensmittelgeschäft abspalten. Nach einem Umsatz- und Gewinnanstieg im zweiten Quartal hatte der Konzern zudem seine Jahresprognose angehoben.

Angesichts deutlich nachgebender Ölpreise drehten Anleger vor allem den Energiewerten den Rücken zu. Chevron büssten 5,76 Prozent ein und ExxonMobil standen dem mit einem Minus von knapp 5 Prozent nur wenig nach. Titel des Ölfeldausrüsters Schlumberger sackten um mehr als 7 Prozent ab. Der gesamte Rohstoffsektor litt indes unter fallenden Preisen. Aktien des Aluminiumkonzerns Alcoa stürzten um mehr als 9 Prozent auf 12,94 Dollar ab und waren damit am Dow-Ende zu finden.

Abgestraft wurden auch Aktien aus dem Industrie- und Bankensektor. Papiere der Bank of America etwa rutschten um 7,44 Prozent ab. United Technologies, Boeing, DuPont und Caterpillar verloren jeweils zwischen 6 und 7 Prozent. Titel von General Motors fielen trotz gut aufgenommener Zahlen um 4,34 Prozent auf 25,99 US-Dollar. (awp/mc/ps)

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