US-Schluss: Leichter – Sorgen um Wachstumsmotor China

New York – Belastet von der Sorge um eine Abkühlung der chinesischen Wirtschaft haben die US-Börsen am Dienstag nachgegeben. Anleger nähmen nach der jüngsten Rally Gewinne mit, sagten Händler. Dies sei durch negative Aussagen um das Wirtschaftswachstum in China begünstigt worden. In dem Boomland droht sich die Autonachfrage zu verlangsamen und hinter den Erwartungen zurückzubleiben und auch eine nachlassende Eisenerz-Nachfrage aus der inzwischen weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft ist ein Indiz für eine Abschwächung. Händler berichteten allerdings von sehr dünnen Umsätzen in einer ereignisarmen Sitzung.

Der Dow Jones Industrial verlor 0,52 Prozent auf 13.170,19 Punkte. Am Vortag hatte der Leitindex noch den achten Handelstag nacheinander zugelegt und auf dem höchsten Stand seit Ende 2007 geschlossen. Der breiter gefasste S&P 500 gab zuletzt 0,30 Prozent auf 1.405,52 Punkte ab. An der Technologiebörse Nasdaq fiel der marktbreite Nasdaq Composite um 0,14 Prozent auf 3.074,15 Punkte, der Nasdaq 100 kletterte dagegen mit 0,16 Prozent ins Plus auf 2.737,63 Punkten. Damit steht der Auswahlindex so Hoch wie seit Januar 2001 nicht mehr.

Die schwer gewichtete Apple-Aktie ging 0,81 Prozent höher bei 605,96 Dollar aus dem Handel. Vom neuen iPad sind dem Computer- und Smartphone-Hersteller zufolge seit dem Verkaufsstart am Freitag mehr als drei Millionen Geräte verkauft worden.

Die Rohstoffwerte litten laut Händlern besonders stark unter den Nachrichten aus China sowie unter rückläufigen Metall- und Energiepreisen. Dieser Trend habe sich bereits im europäischen Handel gezeigt und auch an den Devisenmärkten schwächelten die Rohstoffwährungen wie der australische Dollar. Im Dow-Jones-Index gaben die Titel des Aluminiumkonzerns Alcoa als drittschwächster Wert 1,51 Prozent auf 10,44 US-Dollar ab, Chevron verloren als Öltitel 1,46 Prozent.

Am Ende des weltweit bekanntesten Aktienindex standen aber die Industriewerte Caterpillar, deren Aktien 2,61 Prozent auf 110,76 Dollar verloren, und United Technologies mit einem Abschlag von 1,61 Prozent. Bei den Autobauern General Motors (GM) und Ford sorgten die mit Unsicherheit aufgenommenen Nachrichten aus dem chinesischen Automarkt für Kursverluste von rund einem Prozent.

Die Spitze im Dow besetzte indes der Finanztitel Bank of America mit einem satten Plus von 2,94 Prozent auf 9,81 Dollar. Händler verwiesen auf nachlassende Sorgen über den Kapitalbedarf der Bank, die bei dem Papier am Vortag für einen kleinen Rückschlag gesorgt hätten. Alleine in der Vorwoche hatte das Papier aber fast 22 Prozent zugelegt. Citigroup-Aktien verteuerten sich um 2,45 Prozent.

Mit einem Kurssprung von 6,68 Prozent 73,27 Dollar honorierten indes Tiffany-Papiere die Zahlenvorlage des Schmuckherstellers. Der Jahresgewinn habe positiv überrascht, sagten Händler. Dass der weltgrösste Online-Einzelhändler Amazon für rund 775 Millionen Dollar einen Hersteller von Lagerhaus-Robotern kauft, liess dessen Anteilsscheine zunächst kalt. Im Verlauf griffen die Investoren aber bei der Aktie zu, auch weil bekannt wurde das Wal-Mart Kunden an den Internethändler verliert. Bei hohen Umsätzen zogen die Papiere schliesslich um 3,67 Prozent an auf 192,33 Dollar.

Positiv reagierten die Aktien der Düngemittelhersteller Mosaic und Potash mit Aufschlägen von 0,99 und 3,79 Prozent auf die Nachricht, dass Canpotex und Belarussian Potash (BPC) in China Lieferverträge auf dem gleichen Preisniveau wie in der zweiten Jahreshälfte 2011 abschliessen konnten. Für Adobe Systems ging es dagegen nach Zahlen um 3,91 Prozent bergab. Hohe Marketing-Ausgaben brockten dem Software-Spezialisten im ersten Geschäftsquartal einen Gewinneinbruch ein. (awp/mc/ps)

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