US-Schluss: Moderates Minus
New York – Die Wall Street hat am Montag auch ganz im Zeichen des griechischen Schuldendramas gestanden. Nach wie vor wird in Athen um Schuldenschnitt und Hilfspaket gerungen. Dem hoch verschuldeten Euro-Land droht die Staatspleite, sollte Athen mit dem Sparen nicht entscheidend vorankommen und sich nicht mit den privaten Gläubigern auf einen Schuldenschnitt einigen können. Nachdem die wichtigsten europäischen Börsen bereits überwiegend schwächer geschlossen hatten, gab auch der US-Markt an diesem Montag nach.
Der Dow Jones Industrial ging bei 12.845,13 Punkten um 0,13 Prozent tiefer aus dem Handel. Damit konnte er seine anfänglichen Verluste eindämmen. Am vergangenen Freitag war der US-Leitindex noch dank positiver US-Arbeitsmarktdaten auf dem höchsten Stand seit Mitte Mai 2008 aus dem Handel gegangen.
Der breit gefasste S&P 500 baute am Montag seine Verluste bis Handelsschluss auf ein moderates Minus von 0,04 Prozent bei 1.344,33 Punkten ab. An der Technologiebörse Nasdaq fiel der Composite-Index um 0,13 Prozent auf 2.901,99 Punkte und der Nasdaq 100 schloss bei 2.528,30 Punkten um minimale 0,03 Prozent tiefer. Die kommenden 24 Stunden seien recht kritisch, schrieb Deutsche-Bank-Analyst Jim Reid in einem aktuellen Kommentar. «Es ist eine anhaltende griechische Tragödie», kommentierte ein Stratege in New York. «Die europäischen Politiker haben uns mit ihrem Streben nach der besten Lösung in ihren Händen. Das ist ein schwer einzuschätzendes Risiko.»
Auf Unternehmensseite sorgte unter anderem der Airbus-Rivale Boeing für Gesprächsstoff. Der Konzern hatte mitgeteilt, bei der Produktion des hochmodernen Langstreckenfliegers sei etwas schiefgelaufen. Das Problem sei aber erkannt und die Reparatur mache Fortschritte, erklärte Boeing und betonte, die Flugzeuge seien nichtsdestotrotz sicher. Mit einem Kursabschlag von 1,15 Prozent auf 75,46 US-Dollar gehörten die Aktien zu den grössten Verlierern im Dow Jones Industrial. Grösster Gewinner waren am Ende die Papiere der Bank of America mit einem Plus von 1,66 Prozent. Walt Disney gehörten mit plus 1,15 Prozent nach einem Analystenkommentar zu den Favoriten.
Die Aktien des Chipherstellers Micron Technology zählten im S&P zu den grössten Verlierern und fielen um 2,83 Prozent zurück. Am Freitag waren die Papiere vom Handel ausgesetzt worden, nachdem das Unternehmen den Unfalltod des Vorstandschefs bekanntgegeben hatte. An diesem Montag hatte Micron mitgeteilt, dass Mark Durcan der neue Konzernleiter werde. Um deutliche 5,40 Prozent abwärts ging es für die Aktien des US-Krankenversicherer Humana . Das Unternehmen hatte im vierten Quartal zwar mehr verdient, die durchschnittlichen Analystenerwartungen aber verfehlt. Aktien der beiden Gesundheitskonzerne Medco Health Solutions und Express Scripts verloren mehr als acht beziehungsweise annähernd fünf Prozent, nachdem der Widerstand gegen einen Zusammenschluss der beiden Unternehmen wächst.
Grösster Gewinner im S&P waren die Aktien der Modekette Abercrombie, die sich um 9,48 Prozent verteuerten und die Anteilsscheine von Sprint Nextel . Diese zogen um 6,03 Prozent auf 2,46 US-Dollar an. Hier hatten sich die Experten von Macquarie posiitv geäussert. Der Autobauer General Motors (GM) rückte um ein halbes Prozent vor. Hier verwiesen Marktteilnehmer auf einen Bericht des «Wall Street Journals» zur Gewinnentwicklung 2011. Positiv fiel unter den Branchen im S&P noch der Öl- und Gassektor auf. Die Kursgewinne hier hatten dem Gesamtmarkt geholfen, die Verluste bis zum Handelsschluss einzudämmen. (awp/mc/pg)