US-Schluss: Moderates Plus – Rohstoffpreise im Fokus
New York – Angesichts sich erholender Rohstoffpreise ist die Risikolust der Anleger zurückgekehrt und hat den US-Börsen am Donnerstag ein moderates Plus beschert. Die Rohstoffpreise wiederum seien in Folge ermutigender Konjunkturdaten wieder etwas gestiegen, sagten Börsianer. In den USA war zum einen die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche deutlich gesunken. Zum anderen war das Umsatzplus der Einzelhändler in den USA vom März von ursprünglich 0,4 auf nun 0,9 Prozent nach oben revidiert worden.
Der Dow Jones Industrial , der zum Handelsstart zeitweise noch mit mehr als 0,5 Prozent im Minus gelegen hatte, stieg am Ende um 0,52 Prozent auf 12.695,92 Punkte. Für den breiter gefassten S&P-500-Index ging es um 0,49 Prozent auf 1.348,65 Punkte nach oben, nachdem er am Vortag noch mehr als ein Prozent eingebüsst hatte. Auch an der Technologiebörse Nasdaq legten die Kurse zu. Hier gewann der Composite Index 0,63 Prozent auf 2.863,04 Punkte. Der Nasdaq 100 verbesserte sich um 0,62 Prozent auf 2.407,89 Punkte.
Im Blick waren insbesondere die Aktien von Cisco, die nach Zahlen am Dow-Ende um 4,78 Prozent auf 16,93 US-Dollar nachgaben. Der weltgrösste Netzwerkbetreiber hatte bei den Resultaten zum dritten Geschäftsquartal zwar die Erwartungen des Marktes übertroffen, mit seinem Ausblick jedoch für grosse Ernüchterung gesorgt. Die Investoren seien zunehmend skeptisch, was die längerfristige Strategie des Konzerns angehe, befand Analyst Emil Heppel von der Landesbank Berlin. Cisco befinde sich in einer Übergangsphase und biete vorläufig wenig Kurschancen. Ein anderer Marktteilnehmer kritisierte, dass es mehrere Quartale dauern dürfte, bis Cisco wieder auf Kurs komme.
Ebenfalls sehr schwach entwickelten sich die Papiere von Goldman Sachs, die sich um 3,47 Prozent auf 142,75 Dollar verbilligten. Hierfür machten Börsianer einen negativen Analystenkommentar verantwortlich. Darin sei auf mögliche Kosten durch Rechtsstreitigkeiten hingewiesen worden, hiess es.
Angesichts der wieder zulegenden Rohstoffpreise zeigten sich Öl- und Minentitel nach den jüngsten Kursverlusten zumindest etwas erholt. So legten die Papiere des Aluminiumkonzerns Alcoa um 0,76 Prozent auf 17,15 Dollar zu, für die Titel des Kupfer- und Goldförderers Freeport McMoran ging es um 0,93 Prozent auf 48,72 Dollar nach oben. Chevron verbuchten ein Plus von 0,49 Prozent auf 102,76 Dollar.
An der Spitze des S&P-500-Index zeigten sich die Anteilsscheine von First Solar, die sich um 6,25 Prozent auf 132,07 Dollar verteuerten. Börsianer sagten, dass der Konzern offenbar bei wichtigen Projekten in Kalifornien mit der Unterstützung des US-Energieministeriums rechnen könne.
Ein Plus von 5,20 Prozent auf 20,42 Dollar fuhren die Aktien des Softwareherstellers Symantec ein. Das Unternehmen hatte beim Gewinn im ersten Quartal positiv überrascht und zudem seine Gesamtjahresziele angehoben. Symantec erfreut sich einer starken Nachfrage nach Produkten zur Datenspeicherung und -sicherung.
Derweil ziehen sich die USA langsam wieder aus dem staatlich gestützten Versicherer American International Group (AIG) zurück. Die Regierung will einen Teil ihrer Aktien auf den Markt werfen. Der Kurs der wenigen derzeit frei gehandelten Anteilsscheine ist allerdings so niedrig, dass dem Steuerzahler ein Verlust droht. Börsianern zufolge dürfte sich der Staat in diesem Falle jedoch von seinem Verkaufsvorhaben zurückziehen. AIG-Anteilsscheine gingen mit einem Plus von 1,70 Prozent auf 31,17 Dollar aus dem Handel. (awp/mc/ps)