New York – Am ersten Handelstag im August haben sich die US-Börsen von ihrer freundlichen Seite gezeigt. Der Dow Jones Industrial verbuchte den fünften Handelstag mit einem Rekord in Folge. Seine aktuelle Bestmarke stellte er am Dienstag im Handelsverlauf bei 21’990,96 Punkten auf, womit er knapp an der psychologisch wichtigen Marke von 22 000 Punkten scheiterte. Am Ende schloss er 0,33 Prozent höher bei 21’963,92 Punkten.
Der Dow entwickelt sich damit weiterhin etwas besser als seine Indexkollegen, bei denen die jüngsten Rekorde schon einige Tage zurückliegen. Börsianer konstatierten hier seit einigen Tagen einen Favoritenwechsel hin zu den Standardwerten. Der Auswahlindex der Technologiewerte Nasdaq 100 zeigte sich daher zögerlicher: Er legte am Dienstag um 0,25 Prozent auf 5895,17 Punkte zu. Der breit gefasste S&P 500 stieg um 0,24 Prozent auf 2476,35 Punkte.
Während am Markt ungebrochen auf die bisher gut verlaufene Berichtssaison als Stütze verwiesen wurde, blieben durchwachsene Wirtschaftsdaten am Dienstag weitgehend ohne Auswirkungen. Das Preisniveau in den USA war im Juni nur moderat um 1,4 Prozent gestiegen, was etwas Druck vom geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed nimmt. Der vielbeachtete ISM-Einkaufsmanagerindex war gefallen.
Unternehmensseitig nahm die Berichtssaison nach einer kurzen Pause zu Wochenbeginn wieder an Fahrt auf. Für die Papiere von Pfizer waren gemischte Zahlen für das zweite Quartal kein klarer Kurstreiber. Nach schwachem Start schafften sie es zeitweise knapp ins Plus, um letztlich 0,24 Prozent tiefer zu schliessen. Der Gewinn war zwar gestiegen, was den Pharmakonzern auch optimistischer für das Gesamtjahr stimmt. Bei den Erlösen kämpft er aber weiter mit einer Flaute.
Beim Adidas-Rivalen Under Armour fordert das schnelle Wachstum der vergangenen Jahre und die immer stärker werdende Konkurrenz ihren Tribut. Firmenchef Kevin Plank gab einen Konzernumbau bekannt und schraubte die Erwartungen an das Gesamtjahr zurück. Die Aktien sackten um mehr als 10 Prozent ab.
Unter Druck standen ausserdem die US-Autobauer wegen schwacher Absatzzahlen für Juli. Bei General Motors sorgte ein unerwartet starker Rückgang der Auslieferungen um 15 Prozent für Verstimmung. Die Aktien büssten 3,39 Prozent ein. Den Ford-Papieren erging es nach einem Absatzrückgang um 7,4 Prozent nicht viel besser. Sie fielen um 2,41 Prozent.
Es gab aber auch Nachrichten, die bei Anlegern gut ankamen: die Aktien des Drucker- und Kopier-Herstellers Xerox etwa rückten nach besser als erwarteten Zahlen um fast 6 Prozent vor. Noch kräftiger nach oben ging es bei Sprint mit gut 11 Prozent Plus. Der Mobilfunkbetreiber hatte mit seinem Gewinn die Markterwartungen übertroffen, seine Aktie wurde aber auch wieder von neuer Konsolidierungsfantasie angetrieben.
Nachbörslich wurden am Dienstag noch die Quartalszahlen von Apple erwartet. Im regulären Handel hatten die Papiere des iPhone-Herstellers ihre lange Zeit nur leichten Gewinne im späten Geschäft auf 0,89 Prozent ausgebaut.
Der Eurokurs kam leicht von seinem höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren zurück. Zuletzt wurden 1,1801 US-Dollar für die Gemeinschaftswährung bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1812 (Montag: 1,1727) Dollar festgesetzt. US-Staatsanleihen dagegen waren bei längeren Laufzeiten gefragt. Richtungweisende zehnjährige Papiere stiegen um 12/32 Punkte auf 101 2/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,25 Prozent. (awp/mc/ps)