New York – Der weiterhin unsichere Ausgang der Schuldenkrise in Europa hat am Dienstag die US-Börsen belastet. Zwar will die griechische Regierung bis Ende der Woche eine Einigung mit den Banken zur Umschuldung ihrer Schulden erreichen, ein Ende des Gezerres um die Höhe des Schuldenerlasses war aber bereits früher erhofft worden. Ein Börsianer sagte, es herrsche der Eindruck einer Pattsituation zwischen den beiden Parteien. Es tue sich noch immer zu wenig an der politischen Front in Brüssel und Athen.
Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,26 Prozent auf 12.675,75 Punkte. Zwischenzeitlich hatte das Minus allerdings noch höher gelegen. Der breiter gefasste S&P 500 sank um 0,10 Prozent auf 1314,63 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq sah es im Vorfeld der Apple-Zahlenvorlage freundlicher aus: Der Composite-Index lag mit 0,09 Prozent leicht im Plus bei 2786,64 Punkten; der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor dagegen 0,13 Prozent auf 2433,96 Punkte.
So waren die Aktien von Travelers nach der Vorlage von Quartalszahlen schwächster Dow-Wert mit minus 3,80 Prozent auf 58,00 Dollar. Die Tornadoserie in den USA hat dem Schadenversicherer im vergangenen Jahr einen herben Gewinneinbruch eingebrockt. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote lag im Gesamtjahr mit 105,1 Prozent deutlich über der kritischen 100-Prozent-Marke.
Mit minus 1,59 Prozent auf 37,79 Dollar erlitten auch die Papiere der zweitgrössten Telefongesellschaft Verizon deutliche Verluste. Wegen einer grossen Nachfrage für Mobilfunk- und Video-Dienste steigerte Verizon zwar den Umsatz, Rentenzahlungen und iPhone-Subventionen drückten aber auf das Ergebnis und sorgten für einen Fehlbetrag von 2 Milliarden Dollar. Zweitschwächster Dow-Wert war aber die Aktie von McDonald’s , die nach der Vorlage der Jahresbilanz des Schnellrestaurants um 2,18 Prozent auf 98,75 Dollar nachgab.
Ein wenig besser erging es nach vorgelegten Zahlen den Aktien von Johnson & Johnson , die im Dow mit 65,00 Dollar unverändert aus dem Handel gingen. Der Konsumgüter- und Medizintechnikkonzern verdiente im vergangenen Jahr zwar deutlich weniger als im Jahr davor, doch der Grund dafür waren Sondereffekte. Die Belastungen herausgerechnet, konnte der Konzern die Erwartungen der meisten Analysten übertreffen.
Unter den Nasdaq-Werten verloren Texas Instruments 1,96 Prozent auf 32,54 Dollar. Der Hersteller von Elektronikbauteilen hat im Schlussquartal zwar bessere Geschäfte gemacht als erwartet, das Gesamtjahr schloss das Unternehmen allerdings mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang ab. Zwei seiner älteren Werke werden nun dicht gemacht. Dass der weltgrösste Speicherhersteller EMC im vierten Quartal dank starker Nachfrage die Erwartungen übertroffen hat, brachte der im S&P-500-Index notierten Aktie ein Plus von 7,25 Prozent auf 25,14 Dollar ein.
Der Eurokurs hielt sich im New Yorker Handel stabil über der Marke von 1,30 US-Dollar und notierte zum Handelsschluss am Aktienmarkt bei 1,3026 Dollar. Richtungsweisende zehnjährige Anleihen verloren 1/32 Punkte auf 99 15/32 Punkte. Ihre Rendite stieg damit auf 2,057 Prozent. (awp/mc/pg)