US-Schluss: Schwache Daten sorgen für holprigen Jahresstart

US-Schluss: Schwache Daten sorgen für holprigen Jahresstart

New York – Die US-Aktienbörsen haben am Freitag einen holprigen Jahresstart hingelegt. Der Dow Jones Industrials rettete sich noch minimal ins Plus, nachdem er über weite Strecken unter enttäuschenden Konjunkturdaten gelitten hatte. Technologiewerte hingegen gaben leicht nach. Grundsätzlich jedoch zeigten sich Experten zuversichtlich, dass die Börsenparty 2015 weitergehen dürfte. Eine wichtige Stütze für den Aktienmarkt ist die immer besser laufende Wirtschaft in den USA.

Der Dow schaffte ein Plus von 0,06 Prozent auf 17 832,99 Punkte. Auf Wochensicht bedeutete dies aber immer noch ein Minus von 1,22 Prozent. 2014 hatte das bekannteste Börsenbarometer der Welt 7,52 Prozent gewonnen. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es am Freitag um 0,03 Prozent auf 2058,20 Punkte nach unten und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gab um 0,14 Prozent auf 4230,24 Punkte nach.

Die Stimmung in der US-Industrie, gemessen am ISM-Index, hatte sich im Dezember unerwartet stark verschlechtert. Zudem waren die Bauausgaben im November überraschend gefallen.

Analysten wollten indes die Stimmungseintrübung in der US-Wirtschaft nicht überbewerten. Der ISM-Index sei nun auf ein realistischeres Niveau zurückgefallen, meinte etwa Volkswirt Paul Dales von Capital Economics. Die Experten der Landesbank Baden-Württemberg ergänzten, die Kennziffer sei zwar stärker gefallen als allgemein erwartet, jedoch liege ihr aktueller Stand von 55,5 Punkten weiterhin über dem langjährigen Durchschnitt und sei somit immer noch Ausdruck einer guten Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe.

Unter den Favoriten im Dow erholten sich die Aktien von IBM und stiegen um 1,01 Prozent auf 162,06 US-Dollar. Das Computer-Urgestein war 2014 mit einem Minus von mehr als 14 Prozent der grösste Verlierer im Leitindex gewesen. Dem Unternehmen fällt die Wandlung zum modernen Tech-Konzern schwer. Am Dow-Ende hingegen büssten die Papiere von Home Depot rund anderthalb Prozent ein. Die Titel der Baumarktkette wiederum hatten im vergangenen Jahr zu den Favoriten gezählt.

Die Probleme mit defekten Zündschlössern verfolgen General Motors auch ins neue Jahr hinein. Der Autobauer hat der Zeitung «Detroit News» zufolge 92 000 weitere Wagen zurückgerufen. Wegen fehlerhafter Zündschlösser, die bei voller Fahrt in die «Aus»-Position springen können, kämpft GM mit Massenrückrufen. Die Papiere gaben um 0,20 Prozent nach.

Aktien von Hausbaufirmen litten unter den schwachen Immobiliendaten. So fielen D.R. Horton und Lennar um jeweils mehr als ein Prozent.

Unter den an der Nasdaq gelisteten Papieren stiegen die Aktien des Einzelhändlers für Küchen- und Haushaltsartikel Bed Bath & Beyond um 0,74 Prozent. Die Analysten des Investmenthauses Canaccord hätten unter anderem das nachhaltige Wachstum im Internetgeschäft gelobt und die Papiere nun zum Kauf empfohlen, sagte ein Händler. Das Kursziel von Cannacord laute nun 91 nach bisher 66 Dollar. Die Analysten der Deutschen Bank hielten indes eine positive Überraschung bei der Zahlen für das dritte Geschäftsquartal für möglich, blieben aber aus Bewertungsgründen bei ihrer neutralen Anlageempfehlung «Hold». (awp/mc/ps)

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