US-Schluss: Schwächer

US-Schluss: Schwächer

New York – Eine enttäuschend aufgenommene Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke hat die US-Börsen am Mittwoch ins Minus gedrückt. Der Fed-Präsident verzichtete bei einer Stellungnahme vor dem Repräsentantenhaus auf die am Markt erhofften Aussagen zu geldpolitischen Massnahmen. Die Wirkung der Geldspritze durch EZB wurde damit ausgeglichen, die zum Auftakt noch die Kurse gestützt hatte. Laut Händlern hatten sich Anleger etwa Aussagen zu weiteren Anleihekäufen der US-Notenbank versprochen.

Der Leitindex Dow Jones Industrial ging vor diesem Hintergrund 0,41 Prozent tiefer bei 12.952,07 Punkten aus dem Handel und konnte so die am Vortag genommene Marke von 13.000 Punkten nicht verteidigen. Den Februar beendete er aber dennoch mit einem Kursgewinn von rund 2,5 Prozent, was den fünften gewinnbringenden Monat in Folge bedeutet. Seit Jahresbeginn baute er sein Plus auf 6 Prozent aus.

Auch bei den übrigen Indizes standen zur Schlussglocke rote Vorzeichen auf der Kurstafel: Der S&P 500 verlor 0,47 Prozent auf 1.365,68 Punkte und beendete damit seine Serie von zuletzt vier positiven Handelstagen. An der Nasdaq büsste der Composite Index 0,67 Prozent auf 2.966,89 Punkte ein und der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,39 Prozent auf 2.623,10 Punkte. Erfreuliche US-Wirtschaftsdaten konnten indes vor dem Hintergrund der Bernanke-Aussagen nicht für Kauflaune sorgen. Die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago hatte sich im Februar überraschend deutlich aufgehellt und zudem gewann die US-Wirtschaft im Schlussquartal 2011 stärker an Schwung als zunächst von der Regierung ermittelt. Auch der am Abend vorgestellte Konjunkturbericht blieb am Aktienmarkt ohne richtungsweisende Wirkung.

Im Dow Jones gab es bei Einzelwerten keine kursbewegenden Nachrichten. Schlusslicht waren die weit abgeschlagenen Papiere von Hewlett-Packard mit einem Minus von 3,32 Prozent auf 25,31 Dollar. Zweitgrösster Verlierer waren die Anteilsscheine des Aluminiumkonzerns Alcoa mit minus 1,93 Prozent. Sie litten unter nachgebenden Kursen in der Rohstoffbranche. Newmont Mining etwa sackten mit dem fallenden Goldpreis um mehr als 4 Prozent ab. Nach einem rasanten Höhenflug in den vergangenen Handelstagen erlitt das Edelmetall den stärksten Tagesverlust des laufenden Jahres.

Die Stimmung zu Aktien in der Finanzbranche wurde im frühen Geschäft gestützt von den weit geöffneten Geldschleusen der Europäischen Zentralbank, die den Geschäftsbanken der Eurozone bei ihrem zweiten Dreijahrestender knapp 530 Milliarden Euro zugeteilt hatte. Zum Ende hin konnten sich Finanzwerte dem Abwärtstrend aber nicht entziehen. Bank of America etwa waren mit 1,73 Prozent ins Minus abgerutscht, während sich JPMorgan noch knapp mit 0,08 Prozent im Plus behaupten konnten.

Ausserhalb des Dow Jones standen weiterhin die Apple-Aktien im Blickfeld. Sie kletterten nochmals um 1,31 Prozent auf 542,44 Dollar und haben damit schon den fünften Handelstag in Folge zugelegt. Erstmals war die Marktkapitalisierung dabei am Mittwoch über 500 Milliarden Dollar gestiegen. Begründet wurde dies mit der Hoffnung auf weiter steigende Umsätze, zumal in der kommenden Woche die Vorstellung der neuen iPad-Generation erwartet wird. Ausserdem steige die Hoffnung, dass der Konzern erstmals seit 1995 wieder eine Dividende zahlen könnte.

Einige kleinere Werte warteten mit Zahlen auf, die aber mit kräftigen Verlusten quittiert wurden. First Solar etwa brachen an der Nasdaq um mehr als 11 Prozent auf 32,30 US-Dollar ein, nachdem der Hersteller von Dünnschichtmodulen für das vierte Quartal einen Verlust ausgewiesen und seinen Ausblick gesenkt hatte. DreamWorks SKG rutschten ähnlich deutlich um rund 12 Prozent ab, nachdem der Gewinn des Trickfilm-Studios im vierten Quartal regelrecht eingebrochen war. Zudem sackten die Aktien des Büroartikelhändlers Staples wegen eines enttäuschenden Ausblicks um mehr als 8 Prozent ab. (awp/mc/pg)

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