US-Schluss: Sehr schwach

New York – Das angekündigte Referendum in Griechenland zum Rettungspaket der EU hat am Dienstag auch die US-Börsen unter Druck gebracht. Börsianer sprachen in Asien, Europa und den USA von hoher Unsicherheit, von Turbulenzen und Alarmstimmung, nachdem der griechische Regierungschef Giorgos Papandreou das Volk über das Rettungspaket abstimmen lassen will. Die schwachen heimischen Konjunkturdaten hingegen fanden vor diesen schwerwiegenden Belastungsfaktoren kaum Beachtung.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial knüpfte an seine Vortagesverluste an und fiel um weitere 2,48% auf 11’657,96 Punkte auf den tiefsten Schlussstand seit dem 20. Oktober. Der breit gefasste S&P 500 verlor 2,79% auf 1’218,28 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq sank der Composite-Index um 2,89% auf 2’606,96 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 gab um 2,61% auf 2’298,37 Punkte nach.

Die einzige Aktie, die im Leitindex Dow zulegen konnte, war die des Pharmakonzerns Pfizer. Sie stieg um 0,36% auf 19,33 USD und profitierte damit von starken Quartalszahlen. Unter anderem dank des Verkaufs der Tochter Capsugel hatte Pfizer im dritten Jahresviertel einen Gewinn in Milliardenhöhe eingefahren.

Erneut unter Druck standen dem gegenüber die Bankenwerte: Die Papiere von JPMorgan und der Bank of America büssten im Dow jeweils rund 6% ein. Letztgenanntes Finanzinstitut rückte zudem in den Blick, nachdem es – anders als geplant – wohl doch von seinen Kunden keine Gebühren mehr für Kontokarten nehmen will. Die stärksten Konkurrenten des Instituts hatten gleichlautende Pläne nach einer Kundenrebellion abblasen müssen. Ausserhalb des Dow sackten die Anteilsscheine von Goldman Sachs, Morgan Stanley und Citigroup zwischen sechs und acht Prozent ab.

Viele europäische Banken wären im Fall eines negativen griechischen Referendums zum Euro stark von einer ungeordneten Staatspleite Griechenlands betroffen. Hinzu kommt, dass der Staatsbankrott eines Euro-Landes vermutlich das Vertrauen in den kompletten Währungsraum in Frage stellen und eine derartige Zuspitzung der Krise die ohnehin angeschlagene Euro-Konjunktur wohl in eine Rezession stürzen würde. Das wiederum bekäme auch Amerika zu spüren, allen voran die international agierenden und verflochtenen Banken.

In den Blick rückten nicht zuletzt auch Technologieunternehmen: So will der Internet-Pionier Yahoo den Onlinewerbespezialisten Interclick für 270 Mio USD oder 9 USD je Aktie übernehmen. Während die Yahoo-Titel um 4,54% nachgaben, sprangen die von Interclick um rund 21% auf 8,94 USD hoch.

Nach Absatzzahlen für den Monat Oktober gaben zudem die Aktien des Autoherstellers Ford um etwas mehr als 5 Prozent nach und die von General Motors (GM) sogar um knapp 10 Prozent. GM hatte nur ein mageres Absatzplus von 2 Prozent bekanntgegeben, Ford hatte ein Verkaufsplus von 6 Prozent gemeldet. (awp/mc/pg)

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