New York – Die wichtigsten Aktienindizes in New York haben auch am Donnerstag leichte Verluste verzeichnet. Händlern zufolge belastete weiterhin die Sorge über eine nachlassende chinesische Wirtschaftsdynamik die Börsenstimmung weltweit. Vor allem Rohstoff- und Energiewerte seien verkauft worden. Die Börsen könnten mit ihren Kursgewinne seit Jahresbeginn im Vergleich zu den konjunkturellen Aussichten etwas übertrieben haben, sagten Börsianer. Neue Daten zum US-Immobilienmarkt hätten die Börsen im Verlauf kaum bewegt. In den USA haben im Februar überraschend wenige bestehende Häuser den Besitzer gewechselt.
Der Dow Jones Industrial verlor schliesslich 0,35 Prozent auf 13.124,62 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,19 Prozent auf 1.402,89 Punkte ab. An der Technologiebörse Nasdaq schwankten die Indizes um ihr Vortagesniveau. Der marktbreite Index Nasdaq Composite kletterte mit 0,04 Prozent ins Plus auf 3.075,32 Punkte, während der Nasdaq 100 um 0,03 Prozent auf 2.736,88 Punkte leicht nachgab. Im Verlauf erreichte der Auswahlindex bei mehr als 2.752 Punkten ein Hoch seit Januar 2001.
Hewlett-Packard mussten im Dow-Jones-Index mit minus 2,17 Prozent auf 23,46 US-Dollar die grössten Verluste hinnehmen. Der Computerkonzern krempelt US-Medienberichten zufolge schon wieder sein Geschäft um. Und das nur sieben Monate nach dem gescheiterten Radikal-Umbau des deutschen Chefs Léo Apotheker. Diesmal sei der Plan, die Druckersparte in den PC-Bereich zu integrieren. Die neue Konzernchefin Meg Whitman wolle damit wie angekündigt die Unternehmensstruktur verschlanken. Im Rohstoffsektor verloren die Papiere des Aluminiumkonzerns Alcoa 1,63 Prozent auf 10,27 Dollar, Chevron sackten als Öltitel um 1,07 Prozent auf 107,91 Dollar ab. Bester Wert in dem Leitindex waren dagegen die Aktien der Baumarktkette Home Depot mit plus 0,83 Prozent.
Trotz überraschend starker Zahlen des Softwarekonzerns Oracle rutschten die Aktien nach anfänglichen Gewinnen bis zum Handelsende mit 2,29 Prozent ins Minus auf 29,41 Dollar. Dabei hatte der SAP-Rivale mit Gewinn und Umsatz im dritten Geschäftsquartal die Markterwartungen übertroffen. Vor allem das starke Geschäft mit Unternehmenssoftware aber auch bei Datenbanken habe die Ergebnisse angeschoben, hiess es. Auch die wichtigen Erlöse mit neuen Softwarelizenzen hätten positiv überrascht.
Die Aktien des Solarunternehmens First Solar gaben 4,12 Prozent auf 26,33 Dollar ab. Händlern zufolge belasteten überraschend niedrige US-Strafzölle auf Produkte chinesischer Solarkonzerne den Sektor. So liegt der Strafzoll für den weltweit grössten Hersteller von Solarmodulen, Suntech, nach Angaben der US-Regierung bei 2,9 Prozent und damit auf dem niedrigsten Satz. Experten hatten mit Strafzahlungen von bis zu zehn Prozent gerechnet. Da die Sätze relativ niedrig ausfallen, gehen Analysten nun davon, dass sie sich kaum auf die Exporte chinesischer Hersteller auswirken. Die chinesische Suntech-Aktie verlor dennoch 10,08 Prozent.
Indes sprangen Watson Pharmaceuticals um 8,82 Prozent auf 63,69 Dollar nach oben. Das Unternehmen aus dem kalifornischen Corona will den Schweizer Generikahersteller Actavis laut Medienberichten für 4,5 bis 5,5 Milliarden Euro kaufen. Kraft Foods gaben 0,10 Prozent auf 38,31 Dollar ab. Händler verwiesen auf Berichte, dass der Konzern seine Nahrungsmittelsparte abspalten wolle. (awp/mc/ps)