US-Schluss: Uneinheitlich – Dow seit fünf Tagen im Minus
New York – Die US-Börsen haben am Donnerstag uneinheitlich geschlossen und damit der zunehmenden Nervosität der Anleger Rechnung getragen. Nach einem freundlichen Verlauf gaben die Standardwerte-Indizes bis zum Handelsschluss ihre Gewinne vollständig ab und drehten in die Verlustzone. Der Dow Jones Industrial sank den fünften Tag in Folge. Der Streit um die Schuldenobergrenze ist weiterhin ungelöst. Die US-Finanzelite forderte in einem Brandbrief die Politiker in Washington zu einer raschen Einigung auf. In drastischen Worten warnten sie vor den Konsequenzen, sollten die USA keine neuen Schulden mehr aufnehmen dürfen und damit zahlungsunfähig werden.
Mit minus 0,51 Prozent auf 12.240,11 Punkte ging der Dow aus dem Handel und büsste damit in den vergangenen fünf Tagen nahezu 500 Punkte ein. Der breiter gefasste S&P 500 sank um 0,32 Prozent auf 1.300,67 Punkte. An der Nasdaq stieg der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,19 Prozent auf 2.371,77 Punkte. Der Composite-Index rückte um 0,05 Prozent auf 2.766,25 Punkte vor.
«Es gibt keine positiven Neuigkeiten in der Schuldendiskussion aus Washington», sagte der Leiter Aktienhandel von Piper Jaffray in Minneapolis, Brad PLeimann. «Jeder glaubt oder hofft zumindest, dass es zu einer Einigung kommt. Doch je näher der Termin rückt, zu dem den USA das Geld auszugehen droht, desto mehr entledigen sich die Händler der Risiken.»
Im Blick der Anleger standen zudem zahlreiche Unternehmen mit ihren Quartalsberichten. Die Aktien von DuPont, die nach Zahlen für das zweite Quartal zeitweise kräftig zugelegt hatten, retten bis Handelsschluss nur noch ein kleines Plus von 0,04 Prozent auf 52,30 US-Dollar. Der von dem Chemiekonzern dank des anhaltenden Chemie-Booms und der Danisco-Übernahme gemeldete Umsatzanstieg hatte die Erwartungen der Analysten übertroffen. Zudem hatte der Gewinn im Jahresvergleich zugelegt und erneut wurde auch die Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben.
Prozentual stärkster Wert war das Papier des Netzwerkausrüsters Cisco Systems mit plus 2,10 Prozent auf 16,01 Dollar. Sie profitierten von einer Hochstufung durch Goldman Sachs von «Hold» auf «Buy».
Die Anteilsscheine von ExxonMobil dagegen sanken um 2,22 Prozent auf 81,46 Dollar und zählten damit zu den Schlusslichtern im Dow. Der Gewinn je Aktie des Ölkonzerns hatte erstmals seit dem Auftaktquartal 2010 enttäuscht und war noch hinter den vorsichtigsten Analystenschätzungen zurückgeblieben. Kräftige Kursabschläge von 15,89 Prozent auf 4,34 Dollar verbuchte nach einem unerwartet hohen Quartalsverlust die im S&P 100 notierte Aktie von Sprint Nextel . Die Telefongesellschaft hatte den 15. Quartalsverlust in Folge berichtet.
Bei Bristol-Myers Squibb sorgte ein höheres Ergebnisziel für Kursgewinne von 1,5 Prozent. Zudem hatte der Pharmakonzern den Umsatz bei neun seiner zehn am besten verkauften Präparate deutlicher als erwartet gesteigert. Boston Scientific gewannen nach starken Zahlen und angehobenen Prognosen sogar 8,49 Prozent auf 7,28 Dollar.
Die Aktien des Börsenneulings Dunkin› Brands, der Mutterfirma der Fastfood-Kette Dunkin› Donuts, legten um weitere 1,4 Prozent zu. Tags zuvor, bei ihrem Börsendebüt hatten sie bereits ein stattliches Plus von mehr als 47 Prozent eingeheimst. (awp/mc/ps)