US-Schluss: Verluste
New York – Belastet von den Sorgen um die Schuldenkrise in der Eurozone sind die US-Börsen am Montag mit Verlusten in die neue Woche gestartet. Nach einem lange Zeit wenig inspirierten Handelsverlauf setzte eine Einigung der EU-Finanzminister über die Bereitstellung von lediglich 150 Milliarden Euro für den Internationalen Währungsfonds (IWF) den Indizes im späten Handel zu. Der Leitindex Dow Jones Industrial ging 0,84 Prozent tiefer bei 11.766,26 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 büsste zur Schlussglocke 1,17 Prozent auf 1.205,35 Punkte ein.
An der Technologiebörse Nasdaq fiel der Composite-Index um 1,26 Prozent auf 2.523,14 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 1,02 Prozent auf 2.215,27 Punkte.
Am Markt wurde der späte Abgabedruck vor allem als Reaktion auf das Ergebnis einer Telefonkonferenz der EU-Finanzminister gewertet: Entgegen einem erst vor zehn Tagen gefassten Beschluss konnten die EU-Staaten den Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht wie geplant mit 200 Milliarden Euro stärken. Während die 17 Euro-Staaten dem IWF 150 Milliarden Euro zuschiessen wollen, hält Grossbritannien zumindest vorläufig seinen Beitrag von etwa 25 Milliarden Euro zurück, wie aus einer Erklärung des Eurogruppen-Chefs Jean-Claude Juncker hervorgeht. Zuvor hatten sich schon Aussagen von Mario Draghi leicht belastend ausgewirkt. Der EZB-Chef hatte von einer sehr hohen Unsicherheit für die Eurozone gesprochen und einer massiven Ausweitung des Ankaufs von Staatsanleihen durch die EZB eine erneute Absage erteilt.
Unter den Einzelwerten zeigten sich die Aktien aus dem Finanzsektor besonders schwach: Der Teilindex S&P 500 Financials büsste 2,33 Prozent ein und war so unter den 10 Sektorenindizes des S&P-Index der grösste Verlierer. Unter den Einzelwerten büssten die Titel der Bank of America als Schlusslicht im Dow Jones 4,04 Prozent auf 4,99 US-Dollar ein, gefolgt von denen von JPMorgan mit einem Minus von 3,73 Prozent. Ausserhalb des Leitindex verloren die Aktien der Citigroup 4,65 Prozent.
Belastet von nachgebenden Metallpreisen gehörten ferner Aktien aus dem Rohstoffsektor zu den grössten Verlierern: Der Teilindex S&P 500 Materials war mit einem Minus 1,89 von der zweitschwächste Teilindex, was Händler vor allem mit fallenden Kupferpreisen begründeten. Negativ habe sich dabei die anhaltende Sorge um die Nachfrage aus China ausgewirkt. Titel des Aluminiumkonzerns Alcoa sackten vor diesem Hintergrund um 3,18 Prozent auf 8,53 Dollar ab.
Die wenigen Gewinner im US-Leitindex kamen dagegen vor allem aus der Pharmabranche: Aktien von Merck & Co und Pfizer stiegen jeweils um gut 0,6 Prozent. Ferner zählten die Aktien von Caterpillar mit einem knappen Plus von 0,06 Prozent auf 87,25 Dollar zu den Favoriten: Der weltgrösste Baumaschinen-Hersteller hat sein im Februar 2007 gestartetes Aktienrückkaufprogramm um vier Jahre verlängert. (awp/mc/ps)